Samstag, 26. März 2011

Wortgefecht zwischen Rich Chernomaz und Don Jackson

Bei der Pressekonferenz gestern nach dem Spiel des ERC Ingolstadt gegen die Eisbären Berlin gaben die beiden Trainer - Rich Chernomaz (Ingolstadt) und Don Jackson (Eisbären) - ihr Statement zum Spiel ab.

Chernomaz fand die Eisbären in Drittel Eins besser, in Drittel Zwei war sein Team besser im Spiel gewesen und im letzten Drittel haben seine Jungs hart gekämpft.
Jackson lobte die Reihe um Stefan Ustorf und fand die Leistung von Torhüter Rob Zepp ganz gut, er habe sehr gut gehalten.

Nachdem Chernomaz mit seiner Analyse fertig war, kam er noch einmal auf den Mittwoch zurück. In diesem Spiel hatte sich sein Verteidiger Bruno St. Jacques nach einem Check von Eisbären-Stürmer André Rankel eine Gehirnerschütterung zugezogen. Der ERCI leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren gegen Rankel ein, welches gestern Nachmittag eingestellt wurde. DEL-Einzelrichter Jörg Mayr sah in dieser Szene kein Foul, er fand den Check fair.

Die Spieler des ERCI gingen gestern selbstverständlich desöfteren im Spiel auf André Rankel los, attackierten ihn aber immer fair. Dass sie öfters den Zweikampf mit der Nummer "24" suchen würden, war wohl allen vorher klar gewesen.

Doch der Trainer der Panther scheint nicht damit einverstanden zu sein, dass André Rankel keine Sperre erhalten hat. Er blickte auf das Viertelfinale 2005 zurück, als der damalige Eisbären-Stürmer Eric Cole den Augsburger Verteidiger Arvids Rekis hart checkte. Ein NHL-Check war es gewesen, wie auch viele Experten meinten.
Chernomaz sagte, dass die DEL damals nach dem Chck entschieden hatte, dass Ellbogen- oder Schulterchecks gegen den Kopf - die dann zu einer Kopfverletzung führen - mit 2+10-Minuten, einer Spieldauer oder gar Matchstrafe geahndet werden.
Dass tat die DEL diesmal nicht, weil der Check in ihren Augen fair war. Chernomaz sah in der Aktion von Rankel einen gezielten Check gegen den Kopf und meinte, dass sein Spieler eine Kopfverletzung dabei erlitten hat, die man nicht einfach so bekommt.

Don Jackson fiel ihm ins Wort und sagte seine Meinung. Für ihn war es ein fairer Check, da war gar nix gewesen. Beide Trainer hatten ihre Meinung zu diesem Check - Chernomaz fand die Meinung von Jackson nicht gut und anders herum war es genauso.

Vor der Live-Übertragung gestern auf Sky hatte ich den Check von André Rankel gegen Bruno St. Jacques erstmals auf Video gesehen. Ich bin auch der Meinung, dass da gar nix war. Rankel fuhr lediglich seinen Check zu Ende und zwar mit angelegter Schulter, worauf die DEL-Schiris immer achten. Zudem war es auch kein harter Check gewesen. Es sah eher wie ein normaler Zweikampf an der Bande aus. Wenn man solche Szenen immer mit großen Strafen ahnden würde, dann wären die Spielerbänke demnächst ziemlich leer während der Spiele.

Jackson meinte dann auch zu Chernomaz, dass Baxmann (ich glaube aber Regehr war es gewesen) heute auch von hinten gecheckt wurde. Chernomaz konterte ihm, dass sein Spieler (Colin Forbes) dafür auch bestraft wurde (2+2+10 Minuten). Wenn man diese beiden Checks vergleicht, dann war die Strafe gegen Forbes mehr als gerecht. Denn er wollte den Check unbedingt und sprang (so sah es für mich jedenfalls aus) mit Anlauf in Regehr herein.

Chernomaz blickte dann auch noch einmal auf das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison zurück, als eben jener André Rankel den Ingolstädter Dominik Walsh checkte und dafür eine Matchstrafe erhielt. Er wollte Rankel somit als Wiederholungstäter hinstellen. Walsh zog sich damals ebenfalls eine Gehirnerschütterung zu.
Im Vergleich zu Mittwoch war der Check von Rankel damals wesentlich härter gewesen. Die Eisbären verloren mit 4:7 und aus Frust checkte Rankel Walsh und kassierte völlig zu Recht die Matchstrafe. Auch die Eisbären-Fans fanden die Matchstrafe mehr als in Ordnung, sahen lediglich die sechs Spiele Sperre als zu hoch an.

Die Aktion am Mittwoch war in meinen Augen eher unglücklich gewesen. Rankel wollte ihn auf keinen Fall verletzen, wie Kapitän Stefan Ustorf vor dem Spiel gestern bei Sky sagte. Viel mehr macht sich Rankel Sorgen um den Gesundheitszustand von Bruno St. Jacques, denn er wollte nicht, dass dieser sich so schwer verletzt.

Wer sich die Pressekonferenz mit dem Wortgefecht der beiden Trainer mal anschauen will, der klickt einfach hier.

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