Sonntag, 27. März 2011

2:3 - Eisbären selber Schuld an der Niederlage


EHC Eisbären Berlin vs. ERC Ingolstadt 2:3 (2:1, 0:1, 0:1) Play-Off-Stand: 2:1


WalkersBärenNews#33:

Alles war vorbereitet gewesen. Die Eisbären führten in der Viertelfinalserie mit 2:0 gegen Ingolstadt, die Arena war ausverkauft und die Fans guter Hoffnung. Doch es hat nicht sein sollen, die Berliner verloren am Nachmittag mit 2:3 und müssen nun zu Spiel Vier am Dienstag erneut nach Ingolstadt reisen. Die Niederlage hatten sich die Eisbären aber selber zuzuschreiben, denn sie vergaben Chancen über Chancen

Zu Beginn des ersten Drittels spielten beide noch zurückhaltend, keiner wollte den ersten Fehler machen. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Eisbären das Kommando und erspielten sich jede Menge Chancen, die aber allesamt von Ian Gordon pariert wurden. Nach neun Minuten gingen die Gäste dann mit 1:0 in Führung, Rick Girard hatte in Überzahl getroffen. Doch die Eisbären schlugen ebenfalls in Überzahl zurück. Bei doppelter Überzahl gelang Richie Regehr das 1:1. Aber es kam noch besser, denn drei Minuten vor der ersten Pause erzielte ausgerechnet André Rankel das 2:1 für die Berliner. Dabei blieb es nach den ersten 20 Minuten.

Munter ging es im zweiten Drittel weiter. Die Partie war bei weitem nicht so intensiv wie am Freitag, aber sie lebte von der Spannung. Beide Teams suchten den Weg zum Tor und somit ging es immer abwechselnd hin und her. Beide Torhüter hatten eine Menge zu tun. In der 30. Minute - mitten in das "Ost-Ost-Ost-Berlin" der Eisbären-Fans hinein - glich Peter Schaefer zum 2:2 aus. Die Vorlage kam von Ex-Eisbär Christoph Gawlik, der bisher eine starke Serie spielt. Beim 2:2 blieb es bis zum Ende des Mitteldrittels.

Das letzte Drittel lebte von der Spannung. Ich hatte das Gefühl, es lief bereits die Overtime. Beide wollten keinen Fehler machen und kehrten nach einem Angriff sofort wieder in die Defensive zurück. Die Ingolstädter waren dabei aber desöfteren im eigenen Drittel zu finden, denn die Gastgeber drängten auf den Führungstreffer. Die beste Gelegenheit dafür ergab sich rund sechs Minuten vor dem Ende des dritten Drittels. Fast komplette zwei Minuten hatte der EHC zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch es wurde zu kompliziert gespielt. Hier noch ein Pass, da noch ein Kringel, bloß nicht schießen. Das war wieder das Powerplay aus der Hauptrunde gewesen, welches die Fans wütend machte. In so einer Phase muss man so ein Powerplay nutzen. Die Berliner taten dies nicht und somit kam das, was kommen musste. 57 Sekunden vor dem Ende umkurvte Thomas Greilinger Eisbären-Goalie Rob Zepp und netzte ein zum 3:2 für den ERCI. Die Vorlage kam erneut von Christoph Gawlik. Der Jubel bei den mitgereisten Gäste-Fans kannte dementsprechend keine Grenzen mehr. Dieser wurde nach der Schlusssirene noch lauter.

Fazit:

Was soll man nach so einem Spiel für ein Fazit ziehen? Die Mannschaft hat alles gegeben, hat gekämpft und hat sich jede Menge Chancen heraus gespielt. 61:29 (!) zeigte die Schussstatistik nach dem Spiel an - zu Gunsten der Eisbären. Und da liegt dann auch das Problem der Berliner. Sie lassen einfach zu viele Chancen liegen und das ist der einzige Punkt, den man heute kritisieren muss. Ingolstadt war keinesfalls das bessere Team, aber sie zeigten sich im Abschluss halt effektiver als die Hausherren.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Die beiden Hauptschiedsrichter waren Roland Aumüller und Stefan Vogl gewesen. Bei ihnen war von Anfang an eine klare Linie zu sehen, die sie dann auch das Spiel über hielten. Tolle Leistung. Einziger Kritikpunkt: Warum sie der Nummer "9" (Bob Wren) von Ingolstadt keine Disziplinarstrafe (10 Minuten) gegeben haben, ist für mich unverständlich. Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so oft meckert wie Wren. Wie oft hat der beim Bully rumgemckert gehabt? Irgendwann hätten die Schiris ihn dafür mal bestrafen müssen. Note 2.

Fanstimmung:

Sie war heute wieder sehr gut gewesen. In den Play-Offs geben halt auch die Fans alles für den Verein. Einzige Enttäuschung waren mal wieder die Sitzplatzfans, die nach dem 2:3 schnell den Weg zum Ausgang gesucht haben. Großes Kino, dann bleibt doch beim nächsten mal gleich ganz zu Hause. Solche Fans brauchen die Eisbären nicht.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Ian Gordon (Ingolstadt/Torhüter)

2. Christoph Gawlik (Eisbären/Stürmer)

3. T.J. Mulock (Eisbären/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Spiel mit Tipp von mir:

Am Dienstag treten die Eisbären zu Spiel Vier in Ingolstadt an. Es wird eine sehr schwere Partie werden, in der wahrscheinlich Kleinigkeiten entscheiden werden. Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich so das Gefühl, dass wir uns am Donnerstag alle noch einmal in der O2 World einfinden müssen. Mein Tipp: 3:2 n.V. für Ingolstadt.

3 Kommentare:

  1. Zum Spiel nur soviel: Die Schussstatistik (ca. 60:30) zeigt hier ein sehr klares Bild. Zwei Drittel lang, zu Hause, kein Tor zu machen ist nicht akzeptabel! Basta!

    ABER...das Thema mit den so genannten "Sitzplatzfans" ist mir heute auch aufgefallen. Ich war auch einer von ihnen, was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass man sich bei einem doppelten Überzahlspiel, 8 min vor Ende, nicht auch erheben darf.

    ...So geschehen heute im Block 407. Die Fankurve singt sich die Mandeln aus dem Hals, für unsere Eisbären war ein Sieg in greifbarer Nähe und ich war fast der einzige, der stehend unser Team anfeuerte.

    "Steht auf, wenn ihr Eisbär'n seid" verpuffte bereits nach kurzer Zeit, obwohl es um den Einzug ins PlayOff-Halbfinale ging.

    Das ist sehr schade. "Fans" die "60 Minuten" an ihren Sitzplätzen kleben bleiben, brauchen wir auch nicht unbedingt.

    Bitte nicht falsch verstehen! Aber einen ordentlichen PlayOff-Support haben sich die Eisbären verdient!

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  2. Ich finde es auch sehr schade, dass die Sitzplatzfans erst nach Aufforderung (Steht auf wenn ihr Eisbärn seit) aufstehen. Da sollte man doch bei so einem Ergebnis und so einem Spiel von alleine aufstehen. Da darf es keinen mehr auf den Sitzen halten.

    Ich meine damit ja auch nicht alle Sitzplatzfans, denn einige stehen ja auch auf und bleiben dann auch lange stehen. Egal, was der oder die hinter der Person sagt.

    Ich stehe auch immer in der Fankurve und gebe dir recht, dass wir uns immer verausgaben. Aber das tun wir fürs Team und für den Erfolg.

    Ich stimme dir zu, dass die Eisbären einen ordentlichen Play-Off-Support verdient haben.

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  3. Naja, vielleicht wird es im Halbfinale oder beim evtl. 5. Viertelfinale besser. Zu wünschen wäre es den Eisbären und allen Fans.

    Stimmung in der O2-W wie einst im Welli, das wünsche ich mir für diese Saison ...bis zum Finale ;-)

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