Freitag, 19. August 2011

European Trophy: 0:5 - Eisbären ohne Gegenwehr ab Drittel Zwei


EHC Eisbären Berlin vs. EC Red Bull Salzburg 0:5 (0:2, 0:2, 0:1)


WalkersBärenNews 2011/2012 - #1:

Das war ja mal gar nichts gewesen. Die Eisbären Berlin haben auch das dritte European Trophy-Spiel verloren. Vor 8900 Zuschauern verloren die Berliner deutlich mit 0:5 (0:2, 0:2, 0:1) gegen den EC Red Bull Salzburg. Die Gäste waren einfach das effektivere Team gewesen und zeigten den Eisbären heute mal deutlich, wie man Eishockey spielt. Die Niederlage war auch in der Höhe in Ordnung.

Kurz vor dem ersten Bully wurde wie immer die Mannschaftsvorstellung der Gäste vorgelesen. Als Salzburgs Trainer Pierre Pagé genannt wurde, klatschten die Fans Beifall und stimmten den legendären Gesang "
Olé, olé, olé - Pierre Pagé" an. Man hat ihn hier in Berlin also nicht vergessen und die Fans mögen ihn immer noch. Ist ja auch klar, war es doch Pagé gewesen, der die Berliner erstmals zur DEL-Meisterschaft führte.

Das erste Drittel war geprägt von vielen Nickligkeiten und Strafen. Salzburg verteidigte seinen Torwart bei jeder kleinsten Berührung, was manchmal aber auch schon nicht mehr normal war. Fast nach jedem Torschuss gingen Salzburger Spieler auf Eisbären-Spieler los und so war es nicht verwunderlich, dass es in der Folge eine mehr als giftige Partie wurde und die Schiris jede Menge zu tun hatten.
Die Eisbären hatten desöfteren die Gelegenheit gehabt, in Überzahl zu agieren. Aber das Powerplay war wie in der vergangenen Saison das große Problem. Sie spielten einfach zu umständig, wollten den Puck ins Tor tragen. Wenn dann doch mal geschossen wurde, dann stand Torhüter Joshua Tordjman im Weg. Was der Kerl heute alles gehalten hat, war schon nicht mehr normal gewesen. Er brachte die Berliner im ersten Drittel reihenweise zur Verzweiflung.

In der 13. Minute hatten die Gäste ihre erste richtige Chance gehabt und die nutzten sie gleich aus. Jeremy Williams mit dem 1:0 für Salzburg. Allerdings hätte dieser Treffer nicht fallen dürfen, denn vor dem Tor gab es zunächst einen Bandencheck der Salzburger und danach noch ein Beinstellen - beide Fouls wurden nicht geahndet von den beiden Schiedsrichtern Schütz und Steinicke. Nur 37 Sekunden später erhöhte Matthias Trattnig auf 2:0. Bei diesem Gegentor sah Eisbären-Goalie Rob Zepp alles andere als gut aus. Eine zu diesem Zeitpunkt sehr überraschende Führung, aber Salzburg zeigte sich halt effektiv im Abschluss.
Was bereits im ersten Drittel auffiel: Pierre Pagé lässt nicht mehr sein offensives "Torpedo-System" spielen, sondern es wird viel taktischer agiert. Salzburg agiert sowohl hinten als auch vorne sehr gut und übersichtlich.

Nach den beiden Gegentoren versuchten die Eisbären, eine Antwort zu finden. Doch immer wieder scheiterten sie am überragenden Salzburger Goalie. Es blieb bis zur ersten Pause beim 0:2.

Was ab dem zweiten Drittel von den Eisbären kam, kann man irgendwie nicht beschreiben. Wie kann man nach einem eigentlich sehr guten ersten Drittel so dermaßen den Faden verlieren und auf einmal nur noch miserabel spielen? Die Pässe kamen nicht an, wirklich Einsatz sah man von den Jungs nicht und wenn es zu kleinen Raufereien kam, dann wehrte man sich nicht wirklich.
Man überließ den Gästen die Eisfläche und traute sich anscheinend nicht, die gegnerischen Spieler anzugreifen.
Folgerichtig erhöhten Daniel Erlich in der 22. Minute und Dominique Heinrich (33.) auf 4:0.
Es ist ja nicht so, dass die Eisbären nicht mal aufs Tor schossen. Aber um ehrlich zu sein, waren dass keine richtigen Schüsse. Dafür waren die zu harmlos.
Es machte richtig Spaß, den Salzburger zu zuschauen. Die spielten richtig gutes Eishockey, wobei ich glaube, dass sie noch nicht mal richtig Vollgas gegeben haben. Weil sie einfach merkten, dass von den Eisbären nichts mehr kam. Zu verkrampft, zu ideenlos, zu viele individuelle Fehler. Die Fans quittierten diese Leistung mit einem gellenden Pfeifkonzert. Und das hatten sich die Spieler auch verdient gehabt.


Wer im Schlussdrittel mit einem Aufbäumen der Eisbären gerechnet hatte, der wurde enttäuscht. Im Gegenteil, Salzburg erhöhte in der 43. Minute auf 5:0 - Daniel Erlich traf bereits zum zweiten Mal an diesem Abend.

Ansonsten plätscherte der Schlussabschnitt nur so vor sich hin. Die Eisbären konnten nicht mehr, die Salzburger wollten nicht mehr und so sah es aus, wie ein gemütliches Trainingsspielchen. Dazu ein paar kleine Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften und eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen den Salzburger Ramzi Abid.

Interessant wurde es erst noch einmal in der letzten Minute, als Eisbären-Coach Don Jackson wild auf seiner Trainerbank herum sprang und kurz davor stand, auf die Salzburger Trainerbank zu stürmen. Was der Grund dafür war, ist mir noch nicht ganz so klar. Aber vermutlich regte es ihn auf, dass die Salzburger ewig nicht zum Bullykreis fuhren und somit das Spiel verzögerten. Was die Schiris auch so sahen und eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Spielverzögerung gaben.

Doch zu einem Torerfolg für die Eisbären reichte es dennoch nicht. Es blieb beim 0:5.


Fazit:


Ein absolut verdiente Niederlage, wenn man nur die beiden letzten Drittel zur Grundlage nimmt. Was die Eisbären da ablieferten war echt mies gewesen. Dabei waren sie im ersten Drittel noch so gut gewesen, vergaben aber eine Reihe guter Torchancen, während Salzburg eiskalt vor dem Tor war.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:


Schiedsrichter waren die Herren Schütz und Steinicke. Beide hatten so ihre Probleme mit dem doch sehr harten Spiel. Ihnen fehlte irgendwie eine klare Linie für das Spiel. Sachen, die sie zuvor noch abgepfiffen haben, ließen sie wenig später durchgehen. Desöfteren agierten sie sehr unglücklich.
Note 4-.

Fanstimmung:


Man merkte deutlich, dass die Fanatics heute nicht da waren. Stimmungsmäßig war es sehr dürftig gewesen, die Abstimmung stimmte überhaupt nicht. Spätestens im letzten Drittel feierten sich die Eisbären-Fans selbst und das Geschehen auf dem Eis war nur noch Nebensache.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Joshua Tordjman (Salzburg)

2. Daniel Erlich (Salzburg)

3. Matthias Trattnig (Salzburg)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Bereits am Sonntag (17:30 Uhr) empfangen die Eisbären das Team von HC Slovan Bratislava. Nach der heute gezeigten Leistung sehe ich kaum Chancen für Sonntag. Denn Bratislava ist nach vier Spielen noch ungeschlagen und gab sich bisher keine Blöße. Wir werden wohl eine erneute Niederlage sehen am Sonntag.
Mein Tipp: 1:4.


PS: Bilder sind nun online.

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