Die Deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat am Ostermontag die WM-Generalprobe verloren. In der Kölner Lanxess Arena musste sich das Team von Bundestrainer Uwe Krupp Weißrussland mit 2:3 geschlagen geben. Vielleicht ist es ja ein gutes Omen, denn auch die WM-Generalprobe im letzten Jahr wurde verloren (1:4 gegen Kanada) und am Ende wurde Deutschland sensationell Vierter. Man darf ja mal träumen...
Das Spiel begann gleich mit einer Strafe für das DEB-Team. Justin Krueger musste wegen Behinderung in die Kühlbox. Doch das DEB-Team mit einem guten Penaltykilling und sogar zwei Unterzahlchancen durch Felix Schütz und Daniel Kreutzer.
Von Beginn an war es eine Partie mit hohem Tempo und wenigen Unterbrechungen gewesen. Man merkte beiden, dass es der letzte Test vor der am Freitag beginnenden WM war.
Die erste dicke Chance des Spiels hatten die Gastgeber gehabt. Thomas Greilinger wurde schön am langen Pfosten angespielt, doch er scheiterte am Außenpfosten (4.).
Zwei Minuten später hatten die Weißrussen eine gute Chance gehabt, doch Grabovsky scheiterte an Dennis Endras.
Ab Mitte des ersten Drittels wurde das Spiel zerfahrener, Chancen waren nicht mehr so viele vorhanden. Tore fielen auch nicht und somit endete ein dennoch gut anzusehendes erstes Drittel mit 0:0.
Die Weißrussen kamen zum zweiten Drittel druckvoller aus der Kabine und setzten das DEB-Team ordentlich unter Druck. Die Deutschen mussten wenig später auch noch in Unterzahl agieren, nach dem Kevin Lavallee wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Auch da war Weißrussland sehr gefährlich gewesen, doch im Abschluss fehlte den Weißrussen das nötige Glück.
Es war in diesem Mitteldrittel eine sehr intensive Partie gewesen. Beide setzten den puckführenden Spieler früh unter Druck.
Es dauerte bis zur 32. Minute, ehe der Bann gebrochen war. Michael Wolf passte zurück zu Frank Hördler, der von der blauen Linie direkt abzog. Der Puck fand den Weg ins Tor, Andrei Mezin hatte keine Chance gehabt - 1:0. Hördler erzielte in seinem 60. Länderspiel sein drittes Tor für die Nationalmannschaft.
Aber die Freude über das 1:0 wehrte nur ganze 55 Sekunden. Denn dann zeigte NHL-Star Grabovsky seine Klasse. Er hämmerte den Puck zum 1:1 ins Netz. Dennis Endras hatte keine Chance gehabt.
Das DEB-Team war aber keinesfalls geschockt gewesen nach dem Ausgleich. Selbst ein Unterzahlspiel kurz nach dem Ausgleich meisterten sie klasse, hatten dabei sogar zwei Unterzahlchancen gehabt.
Doch es sollte im Mitteldrittel kein weiterer Treffer fallen.
In den ersten fünf Minuten des letzten Drittels sollte die Entscheidung in diesem Spiel fallen. In der 43. Minute bekam Nicolai Goc zwei Minuten wegen Stockschlags, 40 Sekunden später folgte ihm Daniel Kreutzer in die Kühlbox. Der DEG-Profi hatte zwei Minuten wegen Hakens bekommen.
Weißrussland hatte nun also für 1:20 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Und diese Chance ließen sich die Weißrussen nicht nehmen. Zunächst schoss Grabovsky Weißrussland mit einem satten Schuss von der blauen Linie bei doppelter Überzahl mit 2:1 in Front. Nur 38 Sekunden später erhöhte Stepanov auf 3:1.
Weißrussland stellte nun voll und ganz auf Defensive um, fuhr nur noch gelegentlich einen Konter. Dabei waren sie aber stets gefährlich gewesen. Das DEB-Team war nach den beiden Gegentreffern bemüht gewesen, doch ziemlich oft scheiterten sie am Abwehrbollwerk der Weißrussen.
Drei Minuten vor dem Ende musste Mykhaylov wegen Haltens für zwei Minuten in die Kühlbox. DEB-Goalie Dennis Endras blieb draußen und somit hatte das DEB-Team ein 6:4-Überzahlspiel. Und in diesem traf Alexander Barta nur die Latte. Für die beiden Schiedsrichter Daniel Piechaczek und Marcus Brill war diese Szene allerdings zunächst nicht klar zu sehen, weshalb sie zum Videobeweis fuhren.
Da erkannten sie dann aber, dass der Puck nicht drin gewesen war. Nach dem Lattentreffer von Barta kam es vor dem Tor der Weißrussen noch zu einem Gewühl, bei dem Stas sich wegen Haltens zwei Minuten einhandelte.
Deutschland nun also für 1:11 Minuten mit drei Mann (!) mehr auf dem Eis. Und gleich die erste Chance nutzte Kai Hospelt. Oder doch nicht? Seinen Schuss fing Andrei Mezin jedenfalls. Die Frage war nur gewesen, ob die Fanghand hinter der Linie gewesen war. Die beiden Referees fuhren zum Videobeweis und gaben den Treffer - nur noch 2:3 (58.).
Die Deutschen auch nach dem Treffer weiter in Überzahl. Bis fast zum Ende des Spiels spielte das DEB-Team mit sechs Spielern gegen vier Weißrussen. Chancen waren auch noch da gewesen, doch der Puck wollte nicht mehr rein gehen. Weißrussland rettete die 3:2-Führung über die Zeit.
Es war ein Spiel zwischen zwei Teams gewesen, welche sich auf Augenhöhe begegneten. Die Weißrussen haben allerdings zu Beginn des letzten Drittels eiskalt zugeschlagen, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis waren.
Doch die Leistung des DEB-Teams war auch nicht schlecht gewesen und sie lässt zu mindestens darauf hoffen, dass die Jungs von Bundestrainer Uwe Krupp Platz Drei in der Vorrunde erreichen werden und somit nicht in die Abstiegsrunde müssen.
Als beste Spieler wurden Frank Hördler beim DEB-Team und Michail Grabovsky bei Weißrussland nach Spielende ausgezeichnet.
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