Play-Offs 2011: DAS FINALE
Grizzly Adams Wolfsburg vs. EHC Eisbären Berlin 2:4 (1:1, 1:1, 0:2) Play-Off-Stand: 0:1
Die Eisbären Berlin haben das Auftaktspiel der DEL-Finalserie gewonnen. Bei den Grizzly Adams Wolfsburg setzten sich die Berliner mit 4:2 durch und gingen somit mit 1:0 in der Finalserie in Führung. Wolfsburg war der erwartet schwere Gegner, doch im Schlussdrittel spielten die Hauptstädter ihre Erfahrung aus.
Die Wolfsburger legten erwartungsgemäß druckvoll los. Man merkte den Gastgebern an, dass sie seit einer Woche kein Spiel mehr bestritten hatten. Sie wirkten in den Zweikämpfen spritziger und läuferisch waren sie den Eisbären leicht überlegen. Eisbären-Goalie Rob Zepp bekam jede Menge zu tun im Auftaktdrittel. 16:8 zeigte die Torschussbilanz nach den ersten 20 Minuten an.
Die großen Bemühungen der Wolfsburger wurden schon in der dritten Spielminute belohnt. Christopher Fischer erzielte den ersten Treffer der Finalserie - 1:0. Die Freude bei den Grizzlies und deren Anhängern war nach diesem Treffer riesengroß. Die Wolfsburger Fans machten während des Spiel ordentlich Stimmung, aber auch die Eisbärenfans hielten ordentlich dagegen.
Die Eisbären-Spieler fanden nach und nach besser ins Spiel. In der 13. Minute fiel dann der 1:1-Ausgleich. Und wer sollte den Treffer schon erzielt haben, wenn nicht ein Spieler aus der neuen Paradereihe der Eisbären - der "RUM-Reihe"? André Rankel glich zum 1:1 aus.
Mit diesem Spielstand ging es in die erste Drittelpause.
Im Mitteldrittel waren die Gastgeber längst nicht mehr so oft in der Offensive zu finden wie noch im ersten Drittel. Insgesamt war es ein Mitteldrittel auf Augenhöhe gewesen. Den Hausherren gelang erneut der Führungstreffer. Tyler Haskins ließ die Wolfsburger Arena in der 32. Minute beben, als er zum 2:1 traf.
Doch auch auf diesen Gegentreffer fanden die Eisbären eine Antwort. T.J. Mulock machte sich auf den Weg Richtung Jochen Reimer, wurde dabei aber kurz vorm Torschuss gefoult. Folgerichtig entschieden die beiden Hauptschiedsrichter Roland Aumüller und Willi Schimm auf Penalty, den Mulock selber verwandelte (37.). Das 2:2 also auch durch einen Spieler der "RUM-Reihe". Diese Reihe ist eine Art "Lebensversicherung" für die Berliner.
Beim Stand von 2:2 gingen beide Mannschaften in die zweite Drittelpause.
Im Schlussdrittel dominierten zunächst die Hausherren. Doch mitten in die Drangphase herein, gingen die Eisbären erstmals an diesem Abend in Führung. André Rankel war ein zweites Mal erfolgreich gewesen - 3:2 für Berlin (46.).
Dieser Gegentreffer machte die Wolfsburger wütend und sie fingen nun an, unsauber zu spielen. Ein bisher sehr faires erstes Finalspiel wurde zunehmend ruppiger, was vor allem von den Gastgebern aus ging. Knapp eine Minute nach dem Führungstreffer der Eisbären streckte Wolfsburgs Verteidiger Blake Sloan Eisbär Florian Busch per Kniecheck zu Boden. Dieser humpelte in die Kabine, kam aber gegen Ende des Drittels wieder zurück. Für Sloan war die Partie dagegen beendet, er bekam für dieses üble Foul eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
In der 51. Minute gab es den nächsten verletzten Eisbären-Spieler. Nach einem Angriff der Eisbären checkte Wolfsburgs Sebastian Furchner André Rankel auf den Wolfsburger Goalie Jochen Reimer. Der Wolfsburger Paul Traynor griff sich Rankel und riss ihn im Würgegriff von Reimer herunter. Auch Reimer schlug kurz auf Rankel ein. Unglaublich, aber wahr: Die beiden Schiedsrichter schickten sowohl Traynor als auch Rankel in die Kühlbox. Während Traynor nur zwei Minuten wegen unnötiger Härte bekam, kassierte Rankel gleich 2+2-Minuten wegen unnötiger Härte. Bitte was? Drei Wolfsburger greifen den bis dato überragenden Eisbären-Stürmer an und Rankel kassiert dafür 2+2-Minuten? Also das war eine riesengroße Fehlentscheidung. Rankel hatte in der Szene überhaupt nichts gemacht. Furchner checkte ihn auf Reimer und danach ging die Rangelei los. Statt Rankel hätten die Referees lieber Furchner noch zwei Minuten geben sollen. Für Rankel ging Tyson Mulock in die Kühlbox, denn Rankel humpelte verletzt in die Kabine. Er kam gegen Ende des Spiels aber wieder zurück.
Nach dieser Szene gaben die Schiedsrichter keine Strafen mehr. Vielleicht hatten sie Angst gehabt, noch mehr Fehler zu machen...
Für die Entscheidung im Spiel sorgte 1:50 Minuten vor der Schlusssirene Kapitän Stefan Ustorf, der das 4:2 erzielte.
Danach war die Partie vorbei gewesen und die Eisbären siegten aufgrund des Schlussdrittels verdient mit 4:2. Wolfsburg muss vor allem mit der Chancenverwertung hadern. Ansonsten zeigten die Grizzlies aber eine gute Partie, lediglich die unsaubere Spielweise nach dem 2:3 hätte nicht sein müssen.
Einfach zusammengefasst kann man sagen, die Paradereihe der Eisbären hat Wolfsburg besiegt. Aller vier Tore gingen auf das Konto der "RUM-Reihe". Beeindruckend, wie stark André Rankel, Stefan Ustorf und T.J. Mulock bisher in den Play-Offs aufspielen.
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