5:1 - Eisbären demütigen Düsseldorf

EHC Eisbären Berlin vs. DEG Metro Stars 5:1 (2:1, 2:0, 1:0) Play-Off-Stand: 1:1

WalkersBärenNews#35:

Wow, das war mal eine Antwort auf die Auftaktniederlage vom Sonntag. Mit 5:1 fegten die Berliner Eisbären am Dienstagabend im zweiten Play-Off-Halbfinale die DEG Metro Stars vom Eis. Gegen erschreckend schwache Rheinländer fiel der Sieg fast noch zu niedrig aus, so überlegen waren die Hausherren.
Schade nur, dass die Stimmung dem Spiel nicht gerecht wurde. Das war schon über weite Strecken arg enttäuschend, was die Stimmung betrifft.

Die Eisbären waren vom ersten Bully wild entschlossen. Gerade einmal 13 Sekunden waren gespielt, da stand es schon 1:0 für die Gastgeber. Über Jeff Friesen und Sven Felski kam die Scheibe zu Constantin Braun und der schoss ein zur sehr frühen EHC-Führung. Die O2 World bebte selbstverständlich.
Wer nun dachte, die Eisbären würden einen Gang zurückschalten, der täuschte sich gewaltig. Was die Eisbären in diesen ersten 20 Minuten zeigten war Eishockey vom Allerfeinsten. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf DEG-Keeper Jean-Sebastian Aubin zu. Doch die Eisbären versäumten es, die zahlreichen Chancen zu nutzen. So kam es, dass die DEG mit der ersten gefährlichen Chance zum unverdienten 1:1-Ausgleich kam. Simon Danner gelang in der 12. Minute der mehr als schmeichelhafte Ausgleichstreffer für die DEG.
Der überraschende Treffer gab der DEG Auftrieb und sie fanden nun etwas besser ins Spiel und kamen nun auch mal öfter vors Tor von EHC-Goalie Rob Zepp. Doch wirklich Gefahr konnten sie mit ihren Angriffen nicht verbreiten. Die Eisbären wollten in diesem Auftaktdrittel unbedingt die erneute Führung, das merkte man ihnen deutlich an. Und gut zwei Minuten vor der ersten Pause gingen die Berliner erneut in Führung. T.J. Mulock mit einem tollen Pass auf Derrick Walser und der erzielte die 2:1-Führung.
Dabei blieb es bis zu ersten Drittelpause. Eine hochverdiente Führung für die Eisbären, die in diesem Drittel 24-mal aufs Tor geschossen hatten. Die DEG prüfte Rob Zepp dagegen nur achtmal.

Im Mitteldrittel spielten die Eisbären weiter stark auf. Sie prüften Jean-Sebastian Aubin in diesem Drittel zwar "nur" noch 15-mal, doch das reichte zu zwei weiteren Toren.
Zunächst erhöhte Florian Busch in der 30. Minute auf 3:1. Er hatte es vor dem Spiel angekündigt, dass er seinen Fehler aus Spiel Eins wieder gut machen wird und er hat Wort gehalten.
37 Minuten waren gespielt, da hatte ein Schuss von André Rankel nicht nur den Weg ins Tor gefunden sondern auch gleich wieder raus. Die beiden Referees Roland Aumüller und Willi Schimm fuhren zum Videobeweis und nahmen sich dafür sehr, sehr viel Zeit. Die Linesmen prüften derweil das DEG-Tor und dabei sahen sie anscheinend, dass das Netz zerschossen wurde und dadurch wohl der Puck wieder rausgerutscht war. Als es dem einen Linesmen zu lange dauerte, fuhr er auch noch heraus und kurze Zeit später kamen die Drei wieder zurück aufs Eis und entschieden auf Tor - 4:1 für die Eisbären.
Mit diesem Ergebnis ging es auch in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel schraubten die Hausherren verständlicherweise ein paar Gänge zurück und die DEG tat nicht mehr als bisher. Siebenmal schossen die Berliner in diesem Drittels aufs Tor, die DEG einmal weniger.
Einen Treffer sahen die 14.000 Zuschauer in der nicht ausverkauften (!) O2 World im Schlussdrittel noch. Mads Christensen erhöhte in der 48. Minute auf 5:1.
Danach zeigten die DEG-Spieler ihren Frust und es wurde ruppiger auf dem Eis. Höhepunkt war ein Fight zwischen Eisbär Richie Regehr und Düsseldorfs Daniel Kreutzer gewesen. Beide mussten für 2+2+10 Minuten in die Kühlbox. DEG-Goalie Jean-Sebastian Aubin ging nach einem Zusammenprall vom Eis, es kam Matthias Niederberger für ihn ins Tor (54.). Er hatte aber nicht mehr viel zu tun. Mehr passierte nicht mehr und somit blieb es letztendlich beim mehr als verdienten 5:1-Sieg der Hauptstädter, die somit die Serie ausglichen.

Fazit:

Die Eisbären haben heute hochverdient gewonnen. Von der ersten Sekunde an waren die Jungs wild entschlossen, die Serie auszugleichen. Heute zeigten endlich mal alle Play-Off-Form.
War es am Sonntag noch ein Spiel auf Augenhöhe gewesen, so war es heute ein deutlicher Klassenunterschied gewesen. Die DEG präsentierte sich in erschreckend schwacher Form.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich hatte ehrlich gesagt mit einem engeren Spiel gerechnet. Aber mir soll es egal sein, schließlich haben die Eisbären ja gewonnen.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren heute die Herren Aumüller und Schimm gewesen. Für mich haben sie heute zu kleinlich gepfiffen. Das tat dem Spiel nicht gut. Das Spiel war insgesamt fair gewesen - abgesehen von den letzten zehn Minuten, in der die DEG ihren Frust zeigte.
Note 4.

Fanstimmung:

Nein, sie war nicht Play-Off-tauglich gewesen. Die Fankurve zeigte mal wieder keine Einigkeit in den Gesängen, jeder wollte seinen Gesang durchbringen. Es war eher auf dem Niveau eines Spiels gegen ein Kellerkind in der Hauptrunde gewesen.
Und zu den Sitzplätzen sage ich gar nichts mehr. Lediglich in den letzten zwei Minuten hatten sich die Sitzplatzfans von alleine (!) erhoben. Ansonsten sahen sie dem Treiben auf dem Eis eher gelangweilt als interessiert zu. Sorry, wenn ich mich wiederhole, aber solche Fans brauchen die Eisbären wirklich nicht.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. André Rankel (Eisbären/Stürmer)

2. Mads Christensen (Eisbären/Stürmer)

3. Florian Busch (Eisbären/Stürmer)

Vorschau auf das dritte Play-Off-Halbfinale mit Tipp von mir:

Am Donnerstag geht das Play-Off-Halbfinale mit Spiel Drei in Düsseldorf weiter. Ein Schlüsselspiel, wie ich finde. Der Sieger macht einen großen Schritt in Richtung DEL-Finale. Mit der Leistung von heute traue ich den Eisbären zu, dass sie bereits in dieser Partie den nötigen Auswärtssieg einfahren werden.
Mein Tipp: 4:2 für die Eisbären.