Dienstag, 12. April 2011

DEG-Coach giftet gegen Eisbären-Spieler

In acht Stunden (19:35 Uhr) steigt im Düsseldorfer ISS-Dome das alles entscheidende fünfte Play-Off-Halbfinalspiel zwischen den DEG Metro Stars und den Eisbären Berlin. Der Sieger steht im Finale, für den Verlierer ist die Saison vorbei.

Und wie es nun mal so üblich ist vor solch wichtigen Spielen, fliegen auch vor diesem Duell die Giftpfeile. Dass diese ausgerechnet von DEG-Coach Jeff Tomlinson kommen, der erst vor der Saison von den Berlinern zu den Rheinländern wechselte, ist für mich jedenfalls überraschend. "Tommer" bezeichnet die Eisbären als "Weichbären":

„Ich habe einige Schwalben vorbeifliegen sehen!”

Ehrlich gesagt, verstehe ich die Wut von Tomlinson absolut nicht. Gerade die DEG sollte froh sein, dass deren zwei Stockfouls nicht geahndet wurden. Zum Glück, wenn man da überhaupt von Glück reden kann, führte nur eines dieser Fouls zu einer Vorentscheidung. Nämlich der Stockschlag von Derek Dinger aus Spiel 3, bei dem im Gegenzug der Treffer zum 4:2 (Endstand: 4:2) fiel. Geben die Schiris in dieser Szene die fällige Strafe, fällt das Tor nicht und das Spiel kann anders ausgehen.
Für mich noch schlimmer als der Stockschlag von Dinger war aber der hohe Stock von Evan Kaufmann am Sonntag gegen Alex Weiß gewesen, welcher blutüberströmt vom Eis musste. Wie man in dieser Szene keine Strafe geben kann, ist mir mehr als fraglich. Denn zum Puck wollte Kaufmann garantiert nicht.
Eisbären-Manager Peter-John Lee versteht die Aufregung vom ehemaligen Eisbären-Co-Trainer nicht:

„Das ist doch Kindergarten-Niveau! Wenn Jeff das ernst meint, kann ich ihm nicht helfen!”

Lee legt sogar nach und kommt noch mal auf den hohen Stock von Kaufmann zurück:

„Denkt Jeff etwa, Alexander Weiß hatte Ketchup im Gesicht? Unglaublich, dass die DEG sich noch beschwert. Schon im dritten Spiel, vor dem entscheidenden Tor, gab es ein glasklares Foul gegen uns, das nicht gepfiffen wurde.”

Tomlinson regte sich vor allem über die Strafe in der Verlängerung gegen seine Mannschaft auf, in der es dann zum entscheidenden Siegtreffer kam. Mag diese Strafe vielleicht fraglich gewesen sein. Aber hätten die Referees den hohen Stock von Kaufmann mit einer Spieldauer (und diese wäre angebracht gewesen) geahndet, wären die Eisbären so oder so in Überzahl gewesen.

Ich sehe es genauso wie Peter-John Lee, der meint, dass die Spieler die Serie entscheiden sollen:

„Ich finde es schade, dass die DEG versucht, die Schiris zu beeinflussen. Wir sollten uns auf Eishockey konzentrieren. Die Spieler sollen das Ding unter sich ausmachen.“


Ich rechne mit einer sehr engen Partie, in der es durchaus hitzig zu gehen wird. Da wird es dann auch auf die beiden Hauptschiedsrichter Roland Aumüller und Willi Schimm ankommen. Die müssen kühlen Kopf bewahren. Den hatten die beiden Schiedsrichter von Sonntag - Lars Brüggemann und Richard Schütz - nicht gehabt. Sie waren aus meiner Sicht mit dem Spiel überfordert gewesen, hatten keine klare Linie gehabt und pfiffen nur je nach Laune.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte achtet beim Kommentieren auf die Netiquette und die bestehenden Gesetze. Wir behalten uns vor, gegen diese Grundsätze verstoßende Kommentare nicht zu veröffentlichen.