Sonntag, 10. April 2011

4:3 n.V. - Steve Walker erlöst die Eisbären-Fans


EHC Eisbären Berlin vs. DEG Metro Stars 4:3 n.V. (0:0, 1:0, 2:3/1:0) Play-Off-Stand: 2:2

WalkersBärenNews#37:

Man, was war das heute für ein Spiel? Ein Krimi von Alfred Hitchcock hätte nicht spannender sein können. Mit 4:3 n.V. gewannen die Eisbären Berlin das vierte Play-Off-Halbfinalspiel gegen die DEG Metro Stars und glichen somit die Serie zum 2:2 aus. Am Dienstag findet nun in Düsseldorf das alles entscheidende fünfte Spiel statt. Steve Walker wurde zum umjubelten Held, als er in der ersten Verlängerung nach 73:08 Minuten das entscheidende Tor in Überzahl(!) erzielt hatte.

Im ersten Drittel war es ein Spiel auf Augenhöhe. Beide waren darauf bedacht, in der Defensive keine Fehler zu machen. Man merkte, dass es ein entscheidendes Spiel heute ist. Beide schossen nur jeweils siebenmal aufs gegnerische Tor, doch die Keeper hatten mit den guten Schüssen keinerlei Probleme gehabt. Torlos ging es in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel spielten fast nur noch die Eisbären 15:6 zeigte die Torschussbilanz in diesem zweiten Drittel an. Die Eisbären belagerten das Tor von Jean-Sebastian Aubin, der musste sich mehrfach beweisen und tat dies auch. Den Eisbären merkte man nun den unbedingten Willen an, hier das Führungstor schießen zu wollen. Und dieses Tor fiel dann in der 37. Minute. Nach toller Vorarbeit von T.J. Mulock erzielte André Rankel die mehr als verdiente 1:0-Führung. Die O2 World glich nun einem Tollhaus. Unfassbare Stimmung auf den Rängen nach dem Tor. Es blieb bis zur Drittelpause beim 1:0.

Das Schlussdrittel hatte es in sich. Auf einmal war die DEG wieder mitten drin im Spiel. Die Eisbären taten sich zunächst schwer im Spielaufbau. Und so kam es, dass die Gäste den etwas überraschenden 1:1-Ausgleich erzielten. Andy Hedlund war in der 44. Minute der Torschütze gewesen.
Nun war es ein offener Schlagabtausch gewesen, es ging rauf und runter. Drei Minuten nach dem 1:1 brachte erneut André Rankel die Berliner in Führung - 2:1 (47.).
Als Jeff Friesen in der 51. Minute das 3:1 nachlegte, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Doch die Gäste aus dem Rheinland gaben nicht auf und kämpften sich zurück ins Spiel. 31 Sekunden später verkürzte Mark Murphy auf 3:2. Aber der Puck ging wohl von Jimmy Sharrow ins Tor, was somit ein Eigentor gewesen wäre. Da es im Eishockey aber keine Eigentore gibt, gilt Mark Murphy als der Torschütze.
Blankes Entsetzen auf den Rängen der ausverkauften O2 World gab es in der 54. Minute, als Simon Danner das 3:3 erzielt hatte. Plötzlich war es wieder eine enge Kiste. Die letzten sechs Minuten waren sehr spannend gewesen. Bei jedem Angriff der Gäste stockte den EHC-Fans der Atem. Zum Glück erzielten die Rheinländer aber keinen weiteren Treffer. Da aber auch die Eisbären nicht mehr trafen, ging es in die Verlängerung.

In der Overtime waren die Gäste zunächst die bessere Mannschaft und hatten gute Chancen gehabt, doch Rob Zepp im Eisbärentor behielt die Nerven.
Große Aufregung dann Mitte der ersten Verlängerung. Nach einem hohen Stock von DEG-Angreifer Evan Kaufmann ging Eisbär Alex Weiß zu Boden. Er hatte starke Schmerzen, wälzte sich auf dem Eis hin und her und blutete zudem stark. Wer jetzt aber denkt, es gab für dieses Foul eine Strafe, der täuscht sich. Die beiden Schiedsrichter Lars Brüggemann und Richard Schütz gaben keine Strafe! Die Proteste der Eisbären halfen nicht, die Schiris zuckten nur mit den Schultern - getreu dem Motto, ich hab nix gesehen, warum soll ich eine Strafe geben? Ehrlich gesagt bin ich stinksauer über diese Entscheidung. Einer der beiden Schiris (ich glaube Schütz war es) stand direkt daneben, als es passierte und er will uns doch nicht sagen, dass er das nicht gesehen hat. Alle Eisbärenfans waren außer sich vor Wut, die Spieler tobten ebenfalls vor Wut und es hallte "Schieber, Schieber"-Rufe durch die Arena.
Spätestens jetzt war es eine mehr als giftige Partie gewesen. Die Stimmung war aufgeheizt gewesen. Sollte erneut eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter eine Vorentscheidung bringen? Nein! Denn 13:08 Minuten waren in der ersten Verlängerung gespielt, als Steve Walker in Überzahl(!) den erlösenden Siegtreffer erzielte. Doch nach dem ersten Jubel musste wieder gebangt werden. Denn die beiden Referees hatten mal wieder was dagegen und fuhren zum Videobeweis. Da sahen sie aber, dass der Puck drin war und somit entschieden sie folgerichtig auf Tor. Der Jubel auf dem Eis und auf den Rängen kannte keine Grenzen mehr.
Dass sind die Spiele, für die man Eishockeyfan ist. Man lässt zwar sehr viele Nerven, aber wenn die eigene Mannschaft dann noch gewinnt, dann ist man einfach nur glücklich. Danke Eisbären, für ein tolles Spiel!

Fazit:

Die Eisbären haben am Ende in der Verlängerung das Glück auf ihrer Seite gehabt. In Spiel Eins hatte es die DEG. Die Eisbären haben verdient gewonnen, weil sie vor allem im zweiten Drittel mehr fürs Spiel getan haben. Der DEG muss man dennoch Respekt zollen. Wie sie das 1:3 weggesteckt haben, war schon sehr großes Kino.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt irgendetwas über die Leistung der beiden Schiedsrichter schreibe oder ob ich nicht einfach nur die Note hinschreibe. Was die beiden heute gepfiffen haben, ging ja mal gar nicht. Sie pfiffen heute je nach Laune. Wieviele Fouls haben die heute durchgehen lassen. Die Strafen, die sie dann gegeben haben, waren auf beiden Seiten mehr als fraglich. Höhepunkt dann der nicht geahndete hohe Stock von Kaufmann gegen Alex Weiß. Mehr will ich gar nicht schreiben, weil es sonst kein Ende finden würde. Eins ist aber gewiss: Ich bin stinksauer auf die beiden Schiris... Note 6:

Fanstimmung:

Vor dem Spiel war es erstaunlich ruhig gewesen. Man merkte eine gewisse Anspannung auf den Rängen. Die Fanatics hingen dann einen Banner auf, auf dem drauf stand: "Letztes Heimspiel? Niemals! 120 % Support". Und der Support war heute grandios gewesen. Auch die Sitzplätze standen gegen Ende des Spiels von alleine (!) auf. Es war heute richtige Gänsehautstimmung.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. André Rankel (Eisbären/Stürmer)

2. Steve Walker (Eisbären/Stürmer)

3. Adam Courchaine (Düsseldorf/Stürmer)

Vorschau auf das fünfte und letzte Play-Off-Halbfinalspiel mit Tipp von mir:

Am Dienstag kommt es nun also zum großen Showdown im ISS-Dome. Spiel Fünf steht an. Ich hatte auch damit gerechnet vor Beginn der Serie, dass es über die komplette Distanz gehen würde. Nach dem Spiel am Donnerstag hatte ich gesagt, dass die Eisbären heute gewinnen würden und dann aber am Dienstag in Düsseldorf verlieren würden. Nach dem heutigen Spiel sehe ich das fünfte Spiel als ganz offen an. Beide haben die Chance auf den Finaleinzug. Ich denke, dass die DEG mehr Druck hat als die Eisbären. Denn die DEG spielt zu Hause. Aber sie sind halt enorm heimstark und haben bisher alle vier Heimspiele in dieser Saison gegen die Eisbären gewonnen. Aber jede Serie endet ja einmal...
Mein Tipp: 3:2 n.V. für die Eisbären.

1 Kommentar:

  1. ...und auch dieser Zusammenfassung ist, mal wieder, nichts Wichtiges hinzuzufügen!

    Mein Wunsch für diese Spiel ist in Erfüllung gegangen. Die "Andre-Rankel-Fankurve" war großartig und das Sitzplatz-Publikum hat ordentlich mitgemacht und, richtig, es stand sogar von alleine auf! Was für ein Erlebnis!

    Das war heute ECHTE Play-Off-Stimmung! Auch mit dieser unterirdischen Schiedsrichterleistung!

    Danke, Eisbären!
    Danke, Fankurve!
    Danke, Publikum!

    Übrigens: Der fliegende Bier-Becher im 3. Drittel kam heute aus dem Premiumbereich! Und das gibt mir echt zu denken!

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