Donnerstag, 14. April 2011

Vorschau auf das DEL-Finale 2011


Play-Offs 2011: FINALE



Es steht fest: Das DEL-Finale der Saison 2010/2011 bestreiten der Vorrundenprimus Grizzly Adams Wolfsburg und der Vorrundendritte Eisbären Berlin. Während die Niedersachsen erstmals im Finale um die Deutsche Eishockeymeisterschaft stehen, sind die Berliner bereits zum siebenten Mal in der Endspielserie.

Die Hauptstädter verloren ihre ersten beiden Endspielserien gegen Mannheim (1997/1998) und Frankfurt (2003/2004) jeweils mit 1:3-Niederlagen. Danach holten die Eisbären aber viermal den Titel. Mit 3:0-Siegen gegen Mannheim (2004/2005) und Düsseldorf (2005/2006) und 3:1-Siegen gegen Köln (2007/2008) und Düsseldorf (2008/2009).
Beide Mannschaften treffen erstmals in einer Play-Off-Serie aufeinander.

Kommen wir zum Team-Vergleich: Torhüter, Verteidiger, Stürmer, Special-Teams und Erfahrung:

Bei den Torhütern sehe ich Wolfsburgs Jochen Reimer im Vorteil. Er zeigte über die ganze Saison gesehen eine starke Leistung und war auch in den Play-Offs ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft. Die Wolfsburger stellten in der Vorrunde die mit Abstand beste Defensive.
Rob Zepp, Goalie der Eisbären, spielt eine Saison, die man als "Achterbahnfahrt" bezeichnen kann. Guten Spielen folgten immer wieder Spiele, in denen er haltbare Schüsse passieren ließ. Im Saisonverlauf wurde desöfteren Kevin Nastiuk gefordert. Coach Don Jackson brachte ihn auch ab und zu mal, doch für Jackson ist und bleibt "Zepper" die Nummer "1".
In den Play-Offs fing Zepp sehr nervös an und war auch an Gegentoren beteiligt. Doch spätestens seit Spiel Vier der Halbfinalserie gegen Düsseldorf ist "Zepper" wieder der alte "Hexer", der sein Team mit teilweise spektakulären Paraden im Spiel hält.
Reimer kassierte in den bisherigen sechs Play-Off-Spielen nur 10 Gegentore (Schnitt: 1,54) und weist eine Fangquote von 94,4 % auf. Zepp kassierte in neun Spielen 22 Gegentore (Schnitt: 2,36) und seine Fangquote beträgt 91,4%.

Bei den Verteidigern scorten die Berliner besser. So führen Derrick Walser (3 Tore/3 Vorlagen) und Richie Regehr (2 Tore/3 Vorlagen) die Top-Scorer-Liste der Verteidiger an. Zudem ist auch Frank Hördler (1 Tor/3 Vorlagen) bisher sehr gut drauf gewesen.
Bei Wolfsburg muss man vor allem auf Youngster Christopher Fischer (5 Vorlagen) und Jan-Axel Alavaara (1Tor/2 Vorlagen) aufpassen.
Bei den Werten muss man allerdings beachten, dass die Spieler der Grizzlies drei Spiele weniger absolviert haben als die Eisbären.

Kommen wir zu den Angreifern. Da verfügen beide über sehr gutes Personal. Bei den Eisbären ragte in den Play-Offs bisher vor allem die "RUM-Reihe" heraus - André Rankel, Stefan Ustorf, T.J. Mulock. Alle drei führen die Top-Scorer-Wertung der Stürmer mit jeweils 12 Punkten an. Rankel (6 Tore/6 Vorlagen), Ustorf (3 Tore/9 Vorlagen), Mulock (5 Tore/7 Vorlagen). Zudem fielen auch Steve Walker (2 Tore/5 Vorlagen) und Mads Christensen (4 Tore/2 Vorlagen) besonders positiv auf.
Aber auch die Niedersachsen haben sehr gefährliche Angreifer in ihren Reihen. Besonders zu beachten sind aus meiner Sicht folgende Spieler: Ken Magowan (9 Tore/2 Vorlagen), John Laliberte (3 Tore/4 Vorlagen), Jason Ulmer (7 Vorlagen), Kai Hospelt (3 Tore/3 Vorlagen) und Norm Milley (2 Tore/4 Vorlagen).

Weiter gehts mit den Special-Teams. Hier haben die Wolfsburger die Nase vorne. Sowohl in Überzahl (26,47 % zu 19.57 %) als auch in Unterzahl (90,48 % zu 83,33 %) weisen die Niedersachsen die besseren Werte auf.
Doch gerade in den letzten beiden Halbfinalspielen wussten die Eisbären in Überzahl wieder zu überzeugen. Aber die Grizzlies waren in der Saison bislang stets gefährlich bei den Special Teams gewesen.

Die Erfahrung spricht für die Eisbären. Für viele Wolfsburger ist es das erste Finale, während es bei den Eisbären für den Großteil der Mannschaft fast schon "Routine" ist, ein Finale zu spielen. Aber gerade da kann die Gefahr liegen, dass die Spieler übersättigt sind und vielleicht nicht 100 % geben. Für die Wolfsburger dagegen ist es eine einmalige Chance. Wer weiß, wann sie wieder mal im Finale stehen werden. Die Spieler werden auf jeden Fall "hungrig" sein auf den Titel.

In der Hauptrunde gewannen die Eisbären alle vier Spiele. In der O2 World gab es einen 4:1 und einen 5:4-Sieg, in Wolfsburg setzten sie sich mit 4:1 und 5:3 durch. Doch das hat nichts zu heißen, denn die Eisbären hatten gegen Ingolstadt alle vier Spiele in der Vorrunde verloren und setzten sich im Viertelfinale letztendlich doch durch.

Eine Frage wird auch die sein, wie die Wolfsburger die einwöchige Pause genutzt haben. Hat sie dem Team geholfen, um die Kräfte zu bündeln für den großen Showdown oder aber hat es das Team aus dem Tritt gebracht?
Bei den Eisbären ist die Frage, ob ihnen die zwei Tage Pause gereicht haben oder nicht? Und ist es nun ein Vorteil im Rhythmus zu sein oder eher nicht?
Wir werden es ab morgen Abend sehen.

Fazit:

Es treffen zwei in etwa gleichstarke Mannschaften im DEL-Finale 2011 aufeinander. Beide werden sich eine packende Finalserie liefern, die nach meiner Meinung am kommenden Donnerstag ihr Ende finden wird. Die bisher gezeigten Spiele der Wolfsburger haben mich beeindruckt. Doch auch wenn sie jeweils mit 3:0-Siegen durch marschiert sind, so einfach war es letztendlich dann doch nicht. Vor allem gegen Krefeld hätten die letzten beiden Spiele genauso gut anders herum ausgehen können in der Overtime.
Die Eisbären dagegen scheinen zur richtigen Zeit in Form gekommen zu sein. Wahrscheinlich war der Overtimesieg in Spiel Vier gegen Düsseldorf der Schlüssel zum Erfolg, denn die Leistung am Dienstag war schon wieder sehr meisterhaft gewesen.

Mein Tipp: 3:1 für die Eisbären Berlin (bisher lag ich ja bei jeder Vorschau ab den Pre-Play-Offs richtig. Ich hoffe, dass es auch diesmal der Fall ist...)

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