Freitag, 8. April 2011

2:4 - Schiedsrichterfehler sorgt für Vorentscheidung


DEG Metro Stars vs. EHC Eisbären Berlin 4:2 (3:1, 1:1, 0:0) Play-Off-Stand: 2:1


WalkersBärenNews#36:

Erneut um 9:00 Uhr machten sich gestern allerdings nur noch zwei Fanbusse auf den Weg nach Düsseldorf. Mit einer Niederlage kamen wir heute morgen um kurz nach 5:00 Uhr in Berlin wieder an.
Es war schon erstaunlich gewesen, wie eine Mannschaft innerhalb von 48 Stunden so anders spielen kann. Am Dienstag zeigten die Eisbären noch eine Gala-Vorstellung, doch bei Spiel Drei waren es nicht mehr die Eisbären vom Dienstag.

Schon der Beginn hatte es in sich. 1:05 Minuten waren gespielt, da jubelten alle Düsseldorfer im ISS-Dome. Ein Schuss von Andy Hedlund hatte den Weg ins Tor gefunden. Aber der Puck kam so schnell wieder heraus und für mich sah es eher wie Außennetz aus. Doch die beiden Schiedsrichter Bauer und Piechaczek fuhren zum Videobeweis, wo man dann sah, dass der Puck durchs Netz durchging. Dasselbe war auch schon am Dienstag André Rankel passiert. Die DEG also mit 1:0 in Front.
Doch die Eisbären schlugen nur eine Minute später zurück. Tyson Mulock glich zum 1:1 aus. Nun waren die Berliner Fans wieder obenauf im nicht ausverkauften ISS-Dome.
Dieser Start ließ auf ein munteres und abwechslungsreiches Spiel hoffen. Doch die DEG wirkte fortan einen Tick spritziger, gewann nahezu jedes Laufduell gegen die Berliner, was dann doch schon verwunderte. War doch gerade am Dienstag die läuferische Leistung der Berliner noch so überragend gewesen. Vier Minuten waren gespielt, da erhöhte Ex-Eisbär Andy Roach in Überzahl auf 2:1.
Die DEG zeigte an diesem Abend, dass sie die 1:5-Klatsche von Dienstag sehr gut weg gesteckt hatten. Jeder Angriff der Gastgeber war mit Gefahr für Rob Zepp verbunden. Die Eisbären hatten zwar auch ein paar gute Einschussgelegenheiten gehabt, doch diese waren für Jean-Sebastian Aubin weniger gefährlich gewesen. Und in der Defensive ging es bei den Hauptstädtern wie so oft in dieser Saison desöfteren drunter und drüber. Knapp drei Minuten vor der ersten Drittelpause legte Patrick Reimer das 3:1 nach. Dabei blieb es dann auch nach einem sehr unterhaltsamen ersten Drittel.

Das Mitteldrittel war gestern die stärkste Phase der Eisbären. Die Düsseldorfer lauerten jetzt vermehrt auf Konter und waren dabei auch gefährlich gewesen. Doch mit zunehmender Spieldauer setzten die Eisbären die Rheinländer gehörig unter Druck. DEG-Goalie Jean-Sebastian Aubin hatte sehr viel zu tun, bewahrte aber stets kühlen Kopf und strahlte Sicherheit aus.
Aber in der 32. Minute musste Aubin ein zweites Mal an diesem Abend einen Puck passieren lassen. Steve Walker mit dem in dieser Phase verdienten 3:2-Anschlusstreffer. Das Tor gab den Berlinern jede Menge Selbstvertrauen und sie standen kurz davor, den Ausgleich zu erzielen.
Aber dann kam die 38. Minute, die für sehr viel Unmut bei den Eisbären sorgte. Die Eisbären waren gerade im Angriff gewesen, als DEG-Verteidiger Derek Dinger Eisbär Tyson Mulock einen üblen Stockschlag verpasste - direkt vor den Augen von Daniel Piechaczek. Doch dieser pfiff diese Situation nicht ab. Mulock hatte Schmerzen gehabt nach dem Stockschlag und war so frustriert gewesen, dass er sich bei Dinger direkt revanchierte. Jetzt hob der Schiri den Arm, zeigte eine Strafe gegen Mulock an. Die DEG in Puckbesitz, über Patrick Reimer und Daniel Kreutzer kam die Scheibe zu Jason Holland, der zum 4:2 einschoss. Ein Treffer, der nicht hätte fallen dürfen. Dass die Eisbären in dieser Situation alles andere als gut verteidigten, ist eine andere Geschichte. Aber wenn Piechaczek das Foul von Dinger ahndet - und er stand direkt daneben, ich weiß nicht, warum er den absichtlichen Stockschlag nicht gesehen hat - dann kommt es nicht zum Angriff, der zum 4:2 führte. Diese Szene war für mich mit spielentscheidend gewesen. Denn die Eisbären waren drauf und dran, dass 3:3 zu erzielen. Doch das Gegentor brach ihnen letztendlich das Genick.
Im zweiten Drittel fiel kein weiterer Treffer mehr und somit ging es mit einer 4:2-Führung der DEG in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel konzentrierte sich die DEG auf die Abwehrarbeit. Der puckführende Berliner Spieler wurde stets früh angegriffen und somit wurde ein Spielaufbau früh unterbunden. Die Eisbären kamen mit diesem Spielstil überhaupt nicht zu Recht und zeigten kaum noch etwas. Es kam mir fast so vor, als ob sie im letzten Drittel nur noch die Zeit herunter spielen wollten. Denn wie oft die Jungs da hinters Tor von Rob Zepp gefahren sind, um Luft zu holen, war schon auffällig. Und ein Derrick Walser pumpte das ganze Spiel über wie ein "Maikäfer". Da war er aber nicht der Einzige gewesen. Relativ schnell ging ein unspektakuläres drittes Drittel vorüber.
Interessant auf Seiten der Eisbären waren lediglich die ständigen Provokationen von Sven Felski gewesen, der immer darauf aus war, sich mit einem Düsseldorfer zu prügeln. Diese gingen darauf aber nicht ein. "Felle" hätte sich lieber aufs Spiel konzentrieren sollen als auf solche unsinnigen Sachen.

Fazit:

Bis auf das zweite Drittel war es eine erschreckend schwache Vorstellung der Berliner. Die DEG war immer einen Tick voraus und wollte den Sieg unbedingt haben. Sicherlich wäre es interessant gewesen, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn es nicht zum 4:2 gekommen wäre. Denn in dieser Phase waren die Berliner so dicht am Ausgleich gewesen. Doch letztendlich beendete das 4:2 die Hoffnungen der Berliner, die danach den Kopf hängen ließen. Im letzten Drittel haben sie relativ schnell gemerkt, dass sie sich an der Defensive der DEG die Zähne ausbeißen würden. Doch sie haben auch nichts anderes versucht, jeder versuchte sich fortan in Einzelaktionen, welche auch nichts brachten. So stehen die Eisbären am Sonntag mit dem Rücken zur Wand. Der Sieg der DEG ging am Ende ganz klar in Ordnung.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter waren die Herren Bauer und Piechaczek. Im ersten Drittel hatten sie eine ziemlich kleine Linie, die sie aber auch konsequent durchzogen. Doch ab dem zweiten Drittel pfiffen sie nur noch sporadisch und ließen viel durchgehen. Höhepunkt war die nicht gegebene Strafe gegen Dinger gewesen, die dann zur Vorentscheidung führte. Wie man so einen Stockschlag nicht sehen kann, wenn man direkt daneben steht, wird wohl das Geheimnis von Daniel Piechaczek bleiben.
Note 6.

Fanstimmung:

Die gut 250 Fans haben ordentlich Stimmung gemacht, doch geholfen hat es nichts. Am Sonntag muss nun die GANZE Arena (also auch die Sitzplätze) wie der siebente Mann hinter dem Team stehen. Denn wenn die Eisbären am Sonntag verlieren, dann ist die Saison vorbei. Und das wollen wir Alle mit Sicherheit nicht.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Patrick Reimer (Düsseldorf/Stürmer)

2. Daniel Kreutzer (Düsseldorf/Stürmer)

3. Andy Hedlund (Düsseldorf/Verteidiger)

Vorschau auf das vierte Play-Off-Halbfinalspiel mit Tipp von mir:

Am Sonntag findet in der Berliner O2 World das vierte Halbfinale zwischen den Eisbären Berlin und den DEG Metro Stars an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da wieder die Eisbären vom Dienstag sehen werden und sie die Serie erneut ausgleichen werden. Doch dann rechne ich am Dienstag ehrlich gesagt mit dem Saisonende.
Mein Tipp: 4:1.

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