Sonntag, 17. April 2011

5:4 - Eisbären kurz vorm Gewinn des 5. Meistertitels


EHC Eisbären Berlin vs. Grizzly Adams Wolfsburg 5:4 (1:1, 2:1, 2:2) Play-Off-Stand: 2:0


WalkersBärenNews#38:
War das schon die Vorentscheidung im Kampf um den DEL-Titel 2011? Mit 5:4 gewannen die Eisbären am Sonntagnachmittag in der ausverkauften O2 World Spiel Zwei gegen Wolfsburg und haben nun am Dienstag in Wolfsburg ersten Matchball. Es wäre der fünfte Titel für die Eisbären in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
14 200 Zuschauer sahen ein Spiel auf sehr hohem Niveau, beide Teams lieferten sich einen tollen Fight. Ein Spiel, welches einem Finale mehr als gerecht wurde. Zudem war es auch noch bis zum Schluss spannend gewesen.

Das erste Drittel war ausgeglichen gewesen. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und kämpften verbissen um jeden Zentimeter Eis. Jeder Check wurde konsequent zu Ende gefahren.
Nach acht Minuten gingen die Gäste wie bereits in Spiel Eins in Führung. Die Grizzlies in Überzahl und diese nutzte Ken Magowan zum 0:1 aus. Im Anschluss an das Tor gab es ein Gerangel, bei dem sich der Wolfsburger John Laliberte eine 2-Minuten-Strafe einhandelte.
Die Eisbären brauchten nicht lange, um den Rückstand zu verdauen. Denn sie nutzten gleich das Powerplay aus, welches durch das Gerangel nach dem 0:1 entstanden war. Florian Busch war der Torschütze gewesen - 1:1 (9.).
Es ging fortan hin und her, beide Teams hatten gute Torchancen gehabt. Aber die beiden Torhüter Rob Zepp (Berlin) und Jochen Reimer (Wolfsburg) ließen in den ersten 20 Minuten nichts mehr zu.

Auch im zweiten Drittel war es weiterhin eine sehr intensive Partie gewesen. Beide Teams schenkten sich gar nichts. Aber ab dem Mitteldrittel wurde es auch zunehmend ruppiger. Die Wolfsburger übertrieben es dabei und mussten so desöfteren in Unterzahl spielen.
Die Eisbären ließen sich nicht lange bitten und nutzten ein solches Überzahlspiel auch gleich aus. Jimmy Sharrow hämmerte den Puck in der 23. Minute zum 2:1 ins Tor. Die O2 World fing an zu beben.
Doch es sollte noch besser kommen. 27 Minuten waren gespielt, da trat die "RUM-Reihe" wieder in Erscheinung. Über Stefan Ustorf und T.J. Mulock kam die Scheibe zu André Rankel, der das 3:1 erzielte. Schon das neunte Play-Off-Tor der Nummer "24".
Wer nun dachte, die Entscheidung sei bereits gefallen und Wolfsburg würde sich seinem Schicksal ergeben, der irrte sich gewaltig. Denn die Wolfsburger wussten, was auf dem Spiel stand und kamen zurück in diese Partie. Exakt eine Minute nach dem 3:1 verkürzte Chris Schmidt auf 3:2.
Nach dem Anschlusstreffer gab es noch weitere gute Chancen, doch es fielen keine weiteren Treffer im zweiten Drittel.


Zu Beginn des letzten Drittels wirkten die Gäste aus Niedersachsen spritziger als die Berliner. Und so kam es, dass Norm Milley nach nur 33 Sekunden zum 3:3 ausglich. Die Partie ging also wieder von vorne los.
Und wenn man ehrlich ist, hatten sich die Gäste diesen Ausgleich auch verdient gehabt. Die Eisbären verspielten dagegen schon zum zweiten Mal innerhalb einer Woche eine 3:1-Führung (Spiel Vier gegen Düsseldorf).
Wolfsburg war fortan die bessere Mannschaft. Die Jungs von Pavel Gross machten ordentlich Druck und erarbeiteten sich jede Menge gute Einschussgelegenheiten. 18:6 zeigte die Torschussbilanz nach dem dritten Drittel an - zu Gunsten der Wolfsburger. Doch die Wolfsburger konnten ihre Chancen nicht nutzen.
Und wenn man seine Chancen nicht nutzt, dann kassiert man einen Gegentreffer - so ist es meistens. Und so war es auch heute. Wie aus dem Nichts brachte Sven Felski die Eisbären in der 51. Minute mit 4:3 in Führung. Der Jubel nach diesem Tor war grenzenlos auf dem Eis und auf den Rängen der O2 World.
Der erneute Rückstand war ein herber Schlag für die toll aufspielenden Wolfsburger gewesen.
Die endgültige Entscheidung in dieser spannenden Partie fiel dann in der 57. Minute. Florian Busch erhöhte mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag auf 5:3. Bereits der dritte Überzahltreffer der Eisbären in diesem Spiel. Also das Powerplay funktioniert wieder richtig gut.
Wolfsburg versuchte nun noch einmal Alles. Pavel Gross nahm den Torhüter aus dem Tor, brachte einen sechsten Feldspieler und kurze Zeit später gab es auch noch eine Strafe gegen Berlin. Wolfsburg also nun mit zwei Mann mehr (6 gegen 4) auf dem Eis. Und diese Chance ließen sie sich nicht nehmen. Blake Sloan verkürzte 51 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 5:4.
Doch zu mehr reichte es dann nicht mehr. Die Eisbären brachten die 5:4-Führung über die Zeit.

Fazit:

Die Eisbären haben aus weniger Chancen mehr Tore gemacht. 27 Torschüsse gaben die Eisbären ab, Wolfsburg 38. Die Chancenverwertung, welche lange Zeit ein Problem der Eisbären war, scheint wieder zu funktionieren. Man macht derzeit einfach immer im richtigen Moment die Tore und schockt damit die Wolfsburger.
Diese zeigten auch heute wieder eine tolle Partie, wurden aber letztendlich für den Aufwand nicht belohnt.
Dennoch muss ich auch mal Kritik an Spielern der Wolfsburger los werden. Vor allem an der Nummer "33" Blake Sloan. Was der heute gemeckert hat, ging ja mal gar nicht. Der kann von Glück reden, dass er heute überhaupt dabei war nach seinem üblen Kniecheck vom Freitag. Auch heute spielte er wieder desöfteren unsauber, setzte seinen Stock auch für andere Sachen ein.
Und ach Tyler Haskins fiel mir heute mit unsauberer Spielweise auf sowie natürlich auch Paul Traynor, welcher am Freitag André Rankel per Würgegriff zu Boden riss.
Schade, das hat diese tolle Wolfsburger Mannschaft nicht nötig. Toll aber zu sehen, dass die Eisbären auf derartige Sachen nicht eingehen, sich nicht provozieren lassen.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:


Hauptschiedsrichter waren heute die Herren Bauer und Piechaczek. Wobei, war Piechaczek heute überhaupt auf dem Eis? Mir kam es jedenfalls so vor, als ob es immer Bauer gewesen war, der die Strafen anzeigte und aussprach. Also wirklich überzeugen konnten mich die Schiedsrichter heute nicht. Wieder mal keine klare Linie, pfiffen teilweise Sachen ab, die sie später wieder laufen ließen.
Note 5.

Fanstimmung:


Sie war Play-Off-tauglich. Es hätte aber noch durchaus lauter sein können, denn es könnte ja evtl. das letzte Heimspiel gewesen sein. Was ich persönlich nicht hoffe...

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Florian Busch (Eisbären/Stürmer)
2. Norm Milley (Wolfsburg/Stürmer)
3. Jimmy Sharrow (Eisbären/Verteidiger)

Vorschau auf das dritte Finalspiel mit Tipp von mir:

Am Dienstag findet in Wolfsburg Spiel Drei der DEL-Finalserie 2011 statt. Mit einem weiteren Sieg können die Eisbären bereits dann den Gewinn der fünften DEL-Meisterschaft perfekt machen. Doch viele Fans wünschen sich eine Niederlage, damit man dann am Donnerstag endlich mal wieder in eigener Halle den Gewinn der Meisterschaft feiern kann. Aber so wirklich glaube ich nicht daran, dass die Eisbären jetzt noch was anbrennen lassen und dort verlieren. Denn sie können befreit aufspielen. Wolfsburg hat den Druck, muss das Spiel machen. Auf jeden Fall wird es wieder eine sehr spannende Partie werden.
Mein Tipp: 4:2 für die Eisbären.

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