Sonntag, 13. Mai 2012

4:12 - DEB-Auswahl blamiert sich gegen Norwegen

Es war das nächste Endspiel im Kampf um den Viertelfinaleinzug. Eine Partie, in der man eine kämpferische deutsche Mannschaft erwartet hatte. Doch es endete in einer Blamage. In einem Desaster. In einer Katastrophe. Die deutsche Nationalmannschaft verlor am Abend mit 4:12 (0:3, 1:6, 3:3) gegen Norwegen und hat somit nun keine Chance mehr auf das Erreichen des Viertelfinales. Das hätte sich die DEB-Auswahl nach der heute gezeigten Leistung aber auch mal so gar nicht verdient. Die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Kölliker machte sich mit diesem Spiel zur Lachnummer der WM.

Bereits nach 20 Sekunden lag die DEB-Auswahl hinten. Ein Norweger hatte abgezogen, Christoph Schubert hatte den Schuss geblockt und Patrick Thoresen schaltete am schnellsten und schoss ein zum 1:0.
49 Sekunden waren gespielt, da kassierte Philip Gogulla eine Zwei-Minuten-Strafe. Und das folgende Powerplay nutzten die Norweger eiskalt aus. Patrick Thoresen verwertete einen klasse Querpass und schon stand es 2:0 für Norwegen (2.). Zweiter Schuss, zweites Tor.
Jakob Kölliker reagierte und nahm nach nur 88 Sekunden eine Auszeit. Änderte aber nichts am Spiel der Deutschen. Norwegen dominierte das Spiel nach Belieben, spielte druckvoll und suchte immer wieder den Weg Richtung Tor.
In der sechsten Minute legte Martin Roymark das 3:0 nach. Die Norweger hatten den Puck hinter dem Tor klasse erkämpft und passten vor das Tor, wo Roymark problemlos einnetzen konnte. Nach diesem Tor verließ Dennis Endras (fünf Schüsse/drei Gegentore) entnervt sein Tor, Dimitrij Kotschnew kam für ihn ins Tor.
Danach ließen es die Norweger etwas ruhiger angehen. Deutschland hatte in der neunten Minute durch Christoph Ullmann erstmals auf das norwegische Tor geschossen. Bis zum Ende des ersten Drittels passierte nicht mehr viel und beim Stand von 0:3 aus deutscher Sicht ging es in die Kabine.

Im zweiten Drittel ging die Demütigung der deutschen Nationalmannschaft gnadenlos weiter. Lars-Erik Spets stand völlig frei und konnte problemlos zum 4:0 einschießen (24.). Nur eine Minute später erhöhte Junas Kaunasmäki in Überzahl auf 5:0 (25.).
Ernüchterung machte sich breit auf den Rängen bei den deutschen Fans. Und es war noch lange nicht vorbei gewesen. Die Norweger spielten sich förmlich in einen Rausch, es klappte nun alles. Die DEB-Auswahl wurde vorgeführt nach allen Regeln der Kunst.
28 Minuten waren gespielt, als Jonas Holos in Überzahl auf 6:0 erhöhte. Das Powerplay wurde klasse aufgezogen und Holos hatte von der blauen Linie abgezogen.
Es folgten drei weitere bittere Minuten. Zwischen der 33. und 35. Minute schraubte Norwegen das Ergebnis auf 9:0 hoch. Patrick Thoresen wurde klasse angespielt und konnte ungehindert ins deutsche Drittel hineinfahren und abschließen - 7:0. Per-Age Skroder erhöhte wenig später in Überzahl auf 8:0. Und Mats Trygg sorgte dann für das 9:0 erneut in Überzahl. Da konnten sich die Norweger den Puck hin und her spielen und Trygg sorgte letztendlich für den Treffer.
In der 38. Minute gelang Patrick Reimer der 1:9-Anschlusstreffer. Der Jubel hielt sich verständlicherweise in Grenzen.
Beim 1:9 blieb es bis zum Ende des zweiten Drittels.

Im letzten Drittel ging das muntere Scheibenschießen weiter. Per-Age Skroder sorgte kurz nach Wiederbeginn für das 10:1 (41.). Inzwischen stand übrigens Dennis Endras wieder im deutschen Tor.
Im Gegenzug sorgte Justin Krueger mit seinem ersten Länderspieltor für das 10:2 (42.). Mads Hansen legte weitere zwei Minuten später das 11:2 (44.) nach.
Nun waren wieder die Deutschen an der Reihe - Markus Kink mit dem 3:11 (47.) aus deutscher Sicht. Mats Trygg erhöhte dann auf 12:3 (53.). Nach diesem Tor wechselte sich Dennis Endras alleine (!) aus. Dimitrij Kotschnew kam wieder zurück ins Tor. Auf der Bank fing Endras dann auch noch an, zu weinen. Die Niederlage nahm ihn sichtlich mit.
Den Schlusspunkt unter diesem furiosen Eishockeyspiel setzte Christopher Fischer mit seinem Tor zum 4:12 aus deutscher Sicht.

Die Vorstellung der DEB-Auswahl kann man nur mit einem Wort beschreiben - PEINLICH!!! Was die Jungs von Bundestrainer Jakob Kölliker heute gezeigt haben, war ehrlich gesagt eine absolute Unverschämtheit. Kein Kampf, kein Wille, kein Einsatz, keine Leidenschaft. Und das in einem Spiel, in dem es um die Viertelfinal-Teilnahme geht. Da ist man - um ehrlich zu sein - sprachlos.
Als Team ist Deutschland heute jedenfalls nicht aufgetreten. Da hat heute jeder gemacht, was er wollte. Und Trainer Jakob Kölliker zeigte auch nicht wirklichen Einsatz an der Bande. Er muss sich sicherlich die Frage gefallen lassen, wieso er ein erfolgreiches Spielsystem, welches die DEB-Auswahl zweimal in Folge ins Viertelfinale gebracht hat, umgestellt hat. Es gibt nach so einem Debakel viele Fragen zu beantworten. Und die Fragen können nur die Beteiligten beantworten. Auf die Antworten bin ich jetzt schon gespannt.
..

Dieser Abend wird allen deutschen Eishockey-Fans sicherlich noch lange in (negativer) Erinnerung bleiben. Eine schwarze Stunde für das deutsche Eishockey. Man hat das deutsche Eishockey heute Abend in einem Spiel zur Lachnummer gemacht. Man kann immer verlieren, aber es kommt darauf an, wie man ein Spiel verliert. Und heute hat man ein Spiel verloren, weil man erst gar keinen Einsatz zeigte. Man kann fast schon von Arbeitsverweigerung sprechen. Einzig die Torhüter haben mir bei diesem Spiel leid getan, denn sie konnten nun wirklich nichts für dieses Debakel.

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