Sonntag, 27. Februar 2011

1:4 - Torflaute beendet, Niederlagenserie ausgebaut

EHC Eisbären Berlin vs. ERC Ingolstadt 1:4 (1:1, 0:2, 0:1)


WalkersBärenNews#28:

Es bleibt dabei. Die Eisbären können nicht gegen den ERC Ingolstadt gewinnen. Auch im vierten Duell in dieser Saison setzte es für die Eisbären eine klare Niederlage. Mit 1:4 verloren die Hauptstädter gegen Ingolstadt. Immerhin konnte man die Torflaute beenden, doch darüber wird sich nach diesem Spiel keiner so richtig freuen können.

Den Beginn hatten sich die Eisbären sicher ganz anders vorgestellt. Bereits nach 69 Sekunden kassierte T.J. Mulock zwei Minuten wegen Spielverzögerung. Dass die Eisbären nicht gerade das beste Penaltykilling haben, hatte sich auch bis nach Ingolstadt herum gesprochen. Ruhig bauten die Gäste ihr Powerplay auf, um dann zehn Sekunden vor Ablauf der Strafe zuzuschlagen. Jakub Ficenec war in der dritten Minute erfolgreich gewesen -0:1.
Fortan spielten nur die Hausherren, die Ingolstadt gehörig unter Druck setzten. So ein aggressives Forechecking der Berliner habe ich in dieser Saison selten gesehen. Die Ingolstädter konnten keinen geordneten Spielaufbau machen, denn immer ein Eisbär störte den Puck-führenden Spieler. Die Eisbären selbst erarbeiteten sich auch Torchancen, wobei nur wenige wirklich gefährlich waren. Wenn es mal gefährlich wurde, dann war ERCI-Goalie Ian Gordon zur Stelle.
Dass die Eisbären ihre Torflaute beenden wollten, merkte man ihnen an. Aber vorm Tor fehlte das nötige Quäntchen Glück im Abschluss. Doch der Bann sollte gebrochen werden. Nach 213:40 Minuten torlosen Minuten erzielte Florian Busch den viel umjubelten 1:1-Ausgleich. In der elften Minute geschah dies und den Spielern merkte man die Erleichterung über diesen Treffer an.
In der Folge hatten die Berliner mehr Spielanteile, aber auch die Gäste waren bei ihren Vorstößen stets gefährlich. Insgesamt sahen die Zuschauer in der ausverkauften O2 World ein gutes erstes Drittel.

Im Mitteldrittel sah man wieder die alten Eisbären. Statt den Puck einfach mal aufs Tor zu schießen, spielte man lieber noch einmal zum meistens schlechter postierten Mitspieler ab. Es war zum Verzweifeln mit den Bären. Optisch sah dass ja Alles schön und gut aus, aber am Ende zählen nun einmal die Tore. Wirklich gefährliche Chancen erarbeiteten sich die Eisbären im Mitteldrittel nicht.
Anders Ingolstadt. Mittlerweile hatten sie sich die Spielweise der Eisbären genauer angeschaut und hatten sich dementsprechend darauf eingestellt. Die Gäste sah man im Mitteldrittel selten vorm Tor. Wenn sie aber vor Rob Zepp auftauchten, wurde es immer brandgefährlich.
In der 33. Minute brachte Michael Waginger die Panther ein zweites Mal in Führung - 1:2. Dieser Gegentreffer verunsicherte die Eisbären und die Abspielfehler häuften sich nun. Einen davon nutzte der ERCI in der 36. Minute. Einen 3 auf 1-Konter schloss Joe Motzko eiskalt ab - 1:3.
Lange Gesichter auf der Eisbären-Spielerbank und auch auf den Rängen der O2 World. So richtig mochte man als Fan da nicht mehr hinschauen. Man fragte sich viel mehr, was in der Länderspielpause mit der Mannschaft passiert ist? Davor lief es so prima und nun hat man mit heute vier Pleiten in Folge kassiert.

Im Schlussdrittel entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. 12:5 zeigte die Torschussbilanz am Ende des dritten Drittels an. Doch die Eisbären konnten keine Chance nutzen. Entweder man stellte sich zu umständlich an oder aber man hatte im entscheidenden Moment kein Scheibenglück. Ein Tyson Mulock, der ein leeres Tor vor Augen hat, dem verspringt die Scheibe. Stefan Ustorf bekommt den Puck nicht an Ian Gordon vorbei und schreit seine Verzweiflung gen Hallendecke. Ein Florian Busch haut seinen Schläger nach einer weiteren vergebenen Chance gegen das Plexiglas.
Also man darf den Eisbären nicht den Kampfwillen absprechen. Sie wollten ja, aber das Scheibenglück, was man vor zwei Jahren noch hatte, dass ist derzeit nicht da. Chancen, die man in den Meisterjahren noch blind genutzt hätte, werden heute mehr als kläglich vergeben.
Ingolstadt brauchte sich nicht wirklich anzustrengen, traf aber dennoch noch einmal. Joe Motzko versenkte den Puck im leeren Eisbärengehäuse - 1:4 (59.). Dabei blieb es dann und die Eisbären verloren zum vierten Mal in Folge.

Fazit:

Ein Fazit nach diesem Spiel zu ziehen, fällt schwer. Ich will den Eisbären nicht den Kampfwillen absprechen. Den haben sie gehabt. Es fehlte halt das nötige Glück vorm Tor. Andererseits kann es nicht sein, dass die Spieler nach Gegentreffern verunsichert wirken, ja fast schon verkrampft sind.
Was mir auch gerade heute aufgefallen ist, als ich zur Spielerbank der Berliner schaute. Da liegt die Mannschaft hinten, spielt verunsichert und was macht Trainer Don Jackson? Gar nichts. Da, wo er sich zu Beginn des Drittels hin stellt, da bleibt er auch bis zum Ende eines Drittels stehen. Er sucht kaum das Gespräch mit den Spielern. Ist er mit seinem Latein am Ende? Warum ergreifen dann nicht einmal die Co-Trainer Vince Malette und Hartmut Nickel das Wort? Die Auszeit, die er 73 Sekunden vor dem Ende nimmt, die kann man getrost auch mal früher nehmen.
Dass erinnert mich derzeit stark an die Saison 2006/2007, als man ähnlich spielte und in den Pre-Play-Offs Endstation war. Damals spielte die Mannschaft, wie später heraus kam, gegen den damaligen Trainer Pierre Pagé. Ist es diesmal auch wieder der Fall?

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:

Hauptschiedsrichter war Stefan Vogl. Er zeigte eine gute Leistung. Einziger Kritikpunkt war der zweite Treffer der Gäste gewesen, bei dem meiner Meinung nach Eisbären-Goalie Rob Zepp behindert wurde. Aber dass werde ich mir nachher im Sportplatz beim RBB noch einmal anschauen. Vielleicht war es ja gar nicht so schlimm gewesen.
Note 2+.

Fanstimmung:

Der Zusammenhalt in der Fankurve droht mehr denn je auseinander zu brechen. Einerseits verstehe ich die Fans, die nicht mitsingen wollen, weil die gezeigte Leistung der Eisbären ihnen nicht gefällt. Anderseits muss man doch gerade in solchen Zeiten hinter dem Verein stehen und ihn anfeuern. Seinen Unmut über das Gezeigte kann man dann beim Gang in die Kabinen zeigen, aber während des Spiels sollte man geschlossen hinter der Mannschaft stehen.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Joe Motzko (Ingolstadt/Stürmer)
2. Matt Hussey (Ingolstadt/Stürmer)
3. Rick Girard (Ingolstadt/Stürmer)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am Freitag, den 11. März, treffen die Eisbären Berlin in der O2 World auf den EHC München. Bisher haben die Eisbären zwei von drei Spielen gegen den Aufsteiger für sich entschieden. Entscheidend wird an dem Tag sein, für wen es noch um mehr geht. Brauchen die Eisbären dringend die Punkte oder München? Es ist zu erwarten, dass es eine schwere Partie wird für die Berliner. Der Aufsteiger ist nicht zu unterschätzen.
Mein Tipp: 4:3 n.P.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte achtet beim Kommentieren auf die Netiquette und die bestehenden Gesetze. Wir behalten uns vor, gegen diese Grundsätze verstoßende Kommentare nicht zu veröffentlichen.