Mittwoch, 2. Februar 2011

4:1 - Glanzloser Eisbären-Sieg

EHC Eisbären Berlin vs. Thomas Sabo Ice Tigers 4:1 (1:0, 2:1, 1:0)


WalkersBärenNews#25:

Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend ihr Heimspiel gegen die Thomas Sabo Ice Tigers mit 4:1 gewonnen, dabei aber nur eine durchschnittliche Leistung gezeigt. Aber das Dienstagsspiele eher langweilig sind, daran hat man sich ja als Eisbären-Fan in den letzten Jahren dran gewöhnt.

Bei den Eisbären fielen gleich vier Stürmer aus. Neben Jeff Friesen, Mads Christensen und Steve Walker musste kurz vor Spielbeginn auch noch Florian Busch passen. Ihn hatte eine Erkältung flach gelegt.

Im ersten Drittel sahen die 13 200 Zuschauer in der spärlich gefüllten O2 World eine Partie auf ein Tor. 15:7 zeigte die Torschussstatistik nach den ersten 20 Minuten zu Gunsten der Eisbären an. Doch die Chancenverwertung ließ gestern zu Wünschen übrig. Lediglich ein Treffer aus 15 Schüssen (zudem noch zwei Pfostentreffer) sind zu wenig.
Laurin Braun erzielte den einzigen Treffer in Abschnitt Eins. Sven Felski hatte abgezogen, Patrick Ehelechner im Nürnberger Tor ließ nur prallen und Laurin Braun staubte erfolgreich ab - 1:0 (4.).
Die beste Nürnberger Chance vergab Ryan Bayda nach Zuspiel von Vitalij Aab. Er bekam den Puck nicht im leeren Tor unter.

Im Mitteldrittel waren die Eisbären längst nicht mehr so überlegen gewesen wie noch in Drittel Eins. Was daran lag, dass man den Franken nun deutlich mehr Platz ließ zum kombinieren, was diese auch taten. Aber bei Rob Zepp war meistens Endstation gewesen. Der Eisbären-Torwart hatte gestern wieder einen richtigen guten Tag gehabt und verhinderte im zweiten Drittel mehrfach ein Nürnberger Tor.
Dagegen war die Chancenverwertung der Hausherren im zweiten Drittel wesentlich besser als im Auftaktdrittel. Neunmal schossen die Berliner aufs Tor, zweimal trafen sie dabei. In der 25. Minute erhöhte André Rankel auf 2:0, in der 34. Minute legte Sven Felski per Einzelleistung das 3:0 nach. Eine zu diesem Zeitpunkt etwas zu hohe Führung für den EHC. Denn zwischen dem 2:0 und dem 3:0 hatte Nürnberg eine Drangphase gehabt, in der ein Torerfolg durchaus in der Luft lag. Fast komplette zwei Minuten hatten die Ice Tigers eine doppelte Überzahl gehabt. Sven Felski saß wegen Stockschlags und Derrick Walser folgte ihm kurze Zeit später wegen Spielverzögerung. Beides unnötige Strafen. Vor allem Felski bekam die Wut der Fans zu spüren wegen seiner Strafzeit. Völlig unnötig hatte er den Nürnberger Spieler mit seinem Stock geschlagen, weil er sauer gewesen war, dass dieser ihm zuvor den Puck fair abgenommen hatte. Sich dann noch beim Schiedsrichter über die Strafe zu beschweren fanden die meisten einfach nur lächerlich. Dafür hätte er gut und gerne noch einmal zehn Minuten Disziplinarstrafe bekommen können. Die Nürnberger zogen ihr Powerplay gut auf, scheiterten aber immer wieder an Rob Zepp, der teilweise spektakuläre Paraden zeigen musste, um ein Gegentor zu verhindern.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause nutzten die Franken eine Unachtsamkeit der Eisbären-Defensive aus und verkürzten auf 3:1. Sean Blanchard war der Torschütze.

Das letzte Drittel plätscherte nur so vor sich hin. Die Eisbären machten kaum noch etwas und Nürnberg kam nur noch sporadisch vors Tor der Berliner. Dementsprechend langweilten sich die Fans in der O2 World. Zu mindestens ein Teil der Fankurve hatte noch seinen Spaß gehabt und feierte sich selbst. Gegen Ende des Spiels wurden dann die gelangweilten Fans "aufgeweckt" und zur Laola animiert.
Kurz Zuvor hatte Jimmy Sharrow in doppelter Überzahl zum 4:1 getroffen (57.). Das war zugleich der Schlusspunkt gewesen einer durchschnittlichen DEL-Partie.

Fazit:

Die Eisbären haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber man hatte Glück, dass man einen Gegner zu Gast hatte, der - ausgenommen die Drangphase im zweiten Drittel - sich eher harmlos präsentierte. Und während der Drangphase der Franken hatte man hinten Rob Zepp im Tor gehabt, der sehr gut hielt und beim Gegentor schuldlos war.
Gegen Nürnberg hat diese Leistung zum Sieg gereicht, aber wenn die Eisbären so am Sonntag im Spitzenspiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg spielen, dann könnte es ein böses Erwachen geben.

Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note von mir:

Hauptschiedsrichter war Marcus Brill gewesen. Er zeigte eine einwandfreie Leistung, bei der es nichts zu Meckern gab. Leider ist so was in der DEL eher selten der Fall.
Note 1.

Fanstimmung:

Die war gestern schlecht. Einzig die letzten zehn Minuten des Spiels waren einigermaßen gut. Es war halt ein Dienstagsspiel, welche allgemein eher unbeliebt sind bei den Eishockey-Fans in Deutschland. Merkte man gestern auch in der O2 World, in der wahrscheinlich nicht einmal die 13 200 genannten Zuschauer waren. Wenn es 12 000 waren, dann ist es schon viel.

Besten drei Spieler des Spiels:

1. Sven Felski (Eisbären/Stürmer)
2. Laurin Braun (Eisbären/Stürmer)
3. Jimmy Sharrow (Eisbären/Verteidiger)

Vorschau auf das nächste Heimspiel mit Tipp von mir:

Am kommenden Freitag empfangen die Eisbären Berlin die Straubing Tigers (20:20 Uhr!). Das wird keine leichte Aufgabe für die Berliner, denn die Tigers kämpfen noch um die Pre-Play-Offs und brauchen dafür jeden Punkt. Da die Eisbären aber Selbstvertrauen tanken wollen für den Knaller am Sonntag in Wolfsburg, rechne ich mit einem EHC-Sieg.
Mein Tipp: 4:2.

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