Sonntag, 15. April 2012
2:0 - Eisbären entscheiden spät das Spiel für sich
Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) Play-Off-Stand: 1:0
WalkersBärenNews#39:
Die Eisbären Berlin haben das erste Finalspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewonnen. Vor 14 200 Zuschauern setzten sich die Berliner mit 2:0 gegen die Adler Mannheim durch und gingen somit in der Finalserie mit 1:0 in Führung. Es war eine gute Partie gewesen, die nicht immer hochklassig war und am Ende vor allem von seiner Spannung lebte.
Überraschung bei den Eisbären schon vor dem Eröffnungsbully. Verteidiger Dominik Bielke kehrte nach langer Verletzungspause zurück ins Team. Dagegen fehlten Coach Don Jackson weiterhin die Langzeitverletzten Stefan Ustorf und Denis Pederson sowie André Rankel (Sperre) und Florian Busch (Verletzung).
Von Beginn an merkte man beiden Mannschaften an, dass sie jede Menge Respekt voreinander hatten. Es entwickelte sich im ersten Drittel ein Duell auf Augenhöhe, in der beide viele gute Chancen hatten. Doch die Stürmer scheiterten immer wieder an den sehr starken Torhütern Rob Zepp (Eisbären) und Freddy Brathwaite (Mannheim). Vor allem Brathwaite zeigte teilweise sehr spektakuläre Paraden und ließ die Spieler der Eisbären verzweifeln. Drei Riesenchancen der Berliner vereitelte Brathwaite in den ersten 20 Minuten. Ihm hatten es die Adler zu verdanken, dass es mit einem 0:0-Unentschieden in die erste Drittelpause ging.
Im Mitteldrittel fanden die Kurpfälzer immer besser ins Spiel und übernahmen die Spielkontrolle. Die Adler waren die aktivere Mannschaft in diesem Drittel gewesen und hatten wesentlich mehr vom Spiel als die Hausherren. Doch Eisbären-Keeper Rob Zepp verhinderte einen möglichen Rückstand und ließ die Mannheimer Spieler verzweifeln.
Auch im Mitteldrittel ließen die beiden Goalies kein Tor zu und somit stand es auch nach dem zweiten Drittel weiterhin 0:0.
Das letzte Drittel begannen die Hausherren mit einem Paukenschlag. 29 Sekunden waren gespielt, da zappelte die Scheibe erstmals im Mannheimer Tor und die O2 World fing an zu Beben. Mads Christensen hatte einen Pass von Barry Tallackson über die Torlinie gedrückt - 1:0 (41.). Doch die beiden Hauptschiedsrichter Roland Aumüller und Daniel Piechaczek waren sich nicht sicher gewesen und fuhren zum Videobeweis. Es ging darum, ob Christensen den Puck eventuell per Schlittschuhkick ins Tor befördert hatte. Dieser Verdacht bestätigte sich jedoch nicht und so gaben die Hauptschiedsrichter das Tor.
Nach diesem Tor wurde die Partie zunehmend härter und es gab mehr Strafzeiten als bisher in diesem Spiel. Zunächst hatten die Gäste eine doppelte Überzahl gehabt, doch diese konnten sie nicht nutzen. Aber auch die Hausherren vergaben kurz darauf eine doppelte Überzahl.
In der 52. Minute machten es die Eisbären in Überzahl dann aber besser. Richie Regehr hatte mal wieder von der blauen Linie abgezogen und der Puck landete im Tor - 2:0.
Die Adler waren danach zwar bemüht, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch immer wieder scheiterten sie an Rob Zepp.
Harold Kreis nahm knapp zwei Minuten vor dem Ende seinen Keeper Freddy Brathwaite aus dem Tor, doch auch das brachte nichts mehr. Es blieb bis zum Schluss beim 2:0 für die Eisbären. Nach der Schlusssirene gerieten Eisbär Jimmy Sharrow und Adler Ken Magowan noch aneinander und bekamen dafür 2+2 Minuten.
Fazit:
Eine hart umkämpfte Partie, die durchaus hätte auch anders ausgehen können. Doch am Ende zahlte sich die Geduld der Eisbären aus und sie verdienten sich somit diesen 2:0-Sieg. Beiden Torhütern muss man ein großes Lob aussprechen, denn sie haben wirklich stark gehalten heute.
Was bei beiden jedoch absolut nicht gut funktionierte, war das Powerplay gewesen. Die Eisbären konnten nur eine von neun Überzahlgelegenheiten nutzen, Mannheim vergab alle vier Powerplaymöglichkeiten. Anders herum kann man aber auch sagen, dass bei beiden das Penaltykilling gut funktionierte. Das kann man also so oder so sehen.
Leistung vom Hauptschiedsrichter mit Note:
Hauptschiedsrichter waren die Herren Aumüller und Piechaczek. Die Schiedsrichter stehen in solchen Spielen immer unter großer Beobachtung. Und ich muss sagen, dass diese beiden einen sehr guten Job gemacht haben. Es war eine durchaus faire Partie gewesen, mit der die beiden kaum Probleme hatten. Wie so oft gab es Kleinigkeiten, die man hätte pfeifen können, aber das war nicht spielentscheidend gewesen.
Note 2.
Fanstimmung:
Die war nicht wirklich Finalwürdig gewesen. Mal wurde es zwar laut aber insgesamt gesehen war die Stimmung heute eher dürftig. Von einem Hexenkessel waren wir weit entfernt.
Besten drei Spieler des Spiels:
1. Rob Zepp (Eisbären/Torhüter)
2. Freddy Brathwaite (Mannheim/Torhüter)
3. Barry Tallackson (Eisbären/Stürmer)
Vorschau auf das zweite Spiel in dieser Finalserie:
Am Mittwoch treffen beide Mannschaften in der SAP-Arena erneut aufeinander. Mannheim steht dann bereits unter Druck, denn bei einer erneuten Niederlage kann die Serie am Freitag schon zu Ende sein. Es wird wie heute auch eine hart umkämpfte Partie werden, in der Kleinigkeiten entscheiden werden. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen. Ich traue den Eisbären den Auswärtssieg zu, es kann aber genauso gut auch anders ausgehen.
Mein Tipp: 3:2 n.V. für die Eisbären Berlin.
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