Straubing Tigers in der Krise

Sie sind das Überraschungsteam der aktuellen DEL-Saison. Sie nehmen erstmals an den Play-Offs teil. Die Rede ist von den Straubing Tigers. Doch so kurz vor dem Play-Off-Start stecken die Tigers in der Krise. Lange Zeit hielt sich Straubing unter den Top-6-Mannschaften der Liga und sorgte somit für Furore. Doch plötzlich steht Straubing nur noch auf Platz Sieben und muss um die direkte Play-Off-Qualifikation bangen.

Zwei Spieltage vor dem Ende beträgt der Vorsprung auf den letzten Pre-Play-Off-Platz (10. Platz) nur noch drei Punkte. Straubing scheint durch das sportliche Tief der letzten Wochen seine hervorragende Ausgangsposition zu verspielen. Statt direkter Play-Off-Qualifkation droht nun möglicherweise der Umweg über die Pre-Play-Offs. Und wenn es ganz schlimm kommt, dann hat man in den Pre-Play-Offs nicht einmal Heimrecht.

Nur vier Siege aus den letzten zehn Spielen gelangen den Straubing Tigers. Die letzten vier Spiele verlor man dabei in Folge. Heute Abend verloren die Tigers in Hannover und verpassten damit die große Chance, sich auf Platz Fünf in der Tabelle zu verbessern.

Die Eishockey NEWS nennt in ihrer aktuellen Ausgabe (Nr. 10 vom 06.03.2012) die Gründe für das sportliche Tief der Straubing Tigers.

Straubing hatte in letzter Zeit mit Personalproblemen zu kämpfen. Die Krise begann erst so richtig mit dem Ausfall von Stammgoalie Barry Brust. Der Ausfall wirkte sich auf die Defensive aus, die seit dem nicht mehr so gut ist wie zuvor. Neben Brust fielen in der Zeit auch Spieler wie Daoust, Germyn, Bakos und Hussey aus. Solche Ausfälle kann ein Team wie Straubing natürlich nicht kompensieren.

Zudem waren wohl die Erwartungen an die Straubing Tigers nach dem sehr guten Saisonstart zu groß gewesen. Alles schaute auf einmal nach Straubing, das in der Liga für Furore sorgte und damit kamen die Spieler vielleicht nicht so gut zu Recht. Weil sie so viel Aufmerksamkeit nicht gewohnt waren.
Manager Jason Dunham hatte deshalb in letzter Zeit immer vor zu großer Euphorie gewarnt:

"Wir haben in dieser Saison noch nichts erreicht. Das berüchtigte P-Wort nehme ich nicht in den Mund."

Als letzten Grund für den Einbruch der Tigers nennt die Eishockey NEWS die offene Zukunft vieler Leistungsträger. Die Verantwortlichen konnten viele wichtige Leistungsträger - z.B. Brust und Hussey - noch nicht zu einer vorzeitigen Vertragsverlängerung bewegen. Dass trägt zur Verunsicherung im Team bei. Ob man die Top-Spieler über die Saison hinaus in Straubing halten kann, ist mehr als fraglich. Dafür fehlen den Tigers einfach die finanziellen Mittel.

Die Straubing Tigers müssen nun irgendwie wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde sind die Chancen auf die direkte Play-Off-Qualifikation durchaus noch vorhanden. Sollte es nicht für einen Platz unter den Top-6 reichen, müsste Straubing den Umweg Pre-Play-Offs gehen. Was vor der Saison noch als großer Erfolg gewertet worden wäre, würde nach dem Saisonverlauf wohl eher eine Enttäuschung darstellen.
Lassen wir uns überraschen, wo der Weg der Straubing Tigers letztendlich hinführen wird.