Samstag, 7. Mai 2011

DEL-Saison 2010/2011: Eine Saison der Superlative

Seit dem 19. April 2011 ist die DEL-Saison 2010/2011 beendet. Mit den Eisbären Berlin fand die Saison einen überraschenden Titelträger, der sich den Titel aber in den Play-Offs verdient hatte. Doch diese Saison wird den Fans wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben. So auch uns vom eisbaerlin.de-Team, weshalb ich heute noch einmal auf die Saison zurückblicken möchte.

Diese Saison war an Spannung kaum zu überbieten. So ausgeglichen, wie in diesem Jahr, war die DEL noch nie gewesen. Alle 14 Mannschaften hatten Chancen auf die Play-Offs gehabt. Erst kurz vorm Saisonende mussten sich manche Teams geschlagen geben.
Doch neun Punkte Abstand zwischen dem Tabellenletzten und dem Tabellenzehnten (dem letzten Pre-Play-Off-Rang) zeigen, wie eng es in dieser Saison zu ging.
Das zeigt auch der Abstand zwischen dem Ersten und Letzten in der Tabelle. Gerade einmal 33 Punkte lagen zwischen Wolfsburg und Augsburg.

Die Saison hatte viele Überraschungen. Keiner hatte vor der Saison damit gerechnet gehabt, dass Wolfsburg die Hauptrunde als Erster abschließen würde. Die Niedersachsen zeigten kaum eine Schwächephase während der Vorrunde. Erst im Finale fanden sie in den Eisbären einen zu starken Gegner.

Auch die Krefeld Pinguine waren eine der großen Überraschungen der Saison. Vor der Saison als klarer Außenseiter abgestempelt spielten die Seidenstädter eine tolle Saison, die mit Platz Vier in der Hauptrunde und dem Halbfinale endeten. Ebenso ein Erfolg, den man dem KEV nicht zugetraut hatte.

Doch die wohl größte Überraschung war der Aufsteiger EHC München gewesen. Der EHC spielte eine überragende Saison, hielt sich fast die gesamte Vorrunde auf einem der ersten sechs Plätze und fiel erst gegen Saisonende aus den sicheren Play-Off-Rängen. München war der erste Aufsteiger, der den Sprung in die Play-Offs schaffte. Dort war dann zwar Feierabend gegen Köln gewesen, doch ich denke, dass man auch in der kommenden Saison mit dem EHC München rechnen muss.

Auch der Deutsche Meister war am Ende dann doch eine Überraschung. Während der Saison deutete so gut wie gar nichts darauf hin, dass die Eisbären Berlin am Ende die fünfte Meisterschaft feiern würden. Zu abwechselnd verlief die Hauptrunde der Hauptstädter. Erstmals unter der Regie von Don Jackson verloren die Eisbären zweimal in Folge. Höhepunkt war aber die vier Spiele andauernde Pleitenserie mit 240 Minuten ohne eigenen Torerfolg gewesen.
Auch zwischen der Mannschaft und dem Trainer krachte es vor der Deutschland Cup-Pause ordentlich. Damals schloss sich die Mannschaft fast eine Stunde in der Kabine ein und es soll sehr laut geworden sein.
Rechtzeitig zum Saisonende fanden die Berliner aber zurück in die Spur, um dann in den Play-Offs ihre beste Saisonleistung abzurufen. Schlüsselmoment für den Titelgewinn war zudem das 4:3 n.V. gegen Düsseldorf gewesen. Die Eisbären lagen mit 1:2 in der Halbfinalserie hinten und die DEG hatte zuvor gute Chancen in der Overtime gehabt. Walker besorgte dann aber den Siegtreffer und von da an verloren die Berliner kein Spiel mehr.

Enttäuschungen gibt es aber während einer Saison auch immer. Zwei Teams haben dabei wohl am meisten enttäuscht. Die Adler Mannheim konnten erneut nicht den Titel holen. Nichts anderes zählt bei den Adlern. Vom Papier her haben die Kurpfälzer immer den besten Kader, doch als Team zusammen harmonieren die vielen Stars eben nicht. Wenn die Adler diesen Weg weiter gehen, dann wird es auch in der Zukunft so schnell keine Meisterschaft zu feiern geben.

Auch die Hamburg Freezers konnten in dieser Saison nicht überzeugen. Vor der Saison einen Total-Umbruch vorgenommen, doch für die Play-Off-Teilnahme reichte es nicht. Zudem macht der Zuschauerschwund den Hanseaten schwer zu schaffen. Eigentümer Phil Anschutz will wohl auch deswegen die Freezers lieber heute als morgen loswerden. Hamburg steht derzeit zum Verkauf.

Auch über besondere Spieler berichtet man nach einer Saison immer. Mir fällt da auf jeden Fall ein Martin Buchwieser vom Aufsteiger München ein, der eine überragende Saison gespielt hat und zudem Nationalspieler geworden ist.
Als Top-Reihe kann man ganz klar nur eine nennen - Barry Tallackson, Darin Olver und Noah Clarke. Diese Reihe war an über 57 Prozent aller Augsburger Tore beteiligt gewesen (3,5 Punkte im Schnitt pro Spiel). Im nächsten Jahr wird es diese Reihe nicht mehr so geben, denn Tallackson und Olver wechseln ja bekanntlich zum Deutschen Meister.
In den Play-Offs war die Reihe um Stefan Ustorf, T.J. Mulock und André Rankel von den Eisbären die beste Reihe gewesen.

Und diese DEL-Saison brachte sogar einen neuen Weltrekord mit sich. Am 21. November 2010 fand in München zwischen dem EHC und den Straubing Tigers das längste Penaltyschießen der Welt statt. Erst nach 42 Versuchen fand diese Partie ein Ende. Eric Meloche verwandelte den 41. Penalty, währen Julien auf der Gegenseite den 42. Penalty vergab.
Auch ein möglicher Weltrekord: Der Straubinger Derek Hahn kassierte kurz vor dem Ende der Verlängerung eine Strafe und saß das ganze Penaltyschießen über auf der Strafbank. Die längsten zwei Minuten seines Lebens...

Auch der Zuschauerzuspruch stellte die Verantwortlichen zufrieden. Im Durchschnitt 7.843 Zuschauer strömten in die Stadien. Insgesamt 2,1 Millionen Zuschauer in der Hauptrunde und noch einmal 243.000 Zuschauer in den Play-Offs - das sind beachtliche Zahlen.

Nach dieser Saison hieß es aber auch Abschied nehmen von einem großen Spieler. Tore Vikingstad verlässt die Hannover Scorpions und damit nach zehn langen Jahren die Deutsche Eishockey Liga (DEL). Mit Hannover feierte er 2010 seinen größten Erfolg - er wurde DEL-Meister.

Wann dagegen ein anderer Dauerbrenner der DEL seine Karriere beendet wird, ist nicht abzusehen. Das Kölner Urgestein Mirko Lüdemann bestritt während der Saison sein 900. DEL-Spiel.

Die DEL-Saison war einfach nur eine Saison der Superlative. Sie wird uns Fans noch lange in Erinnerung bleiben. Eigentlich müsste man diese Saison in einer DVD noch einmal zusammenfassen, damit man sich diese immer und immer wieder anschauen kann.

Hoffentlich wird die Saison 2011/2012 genauso spektakulär werden wie die abgelaufene Saison. Aber bis zum Saisonstart (16. September 2011) ist ja noch eine Menge Zeit.

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