Dienstag, 31. Mai 2011

Die Ära Uwe Krupp ist zu Ende

Nun steht es also endgültig fest: Uwe Krupp ist nicht mehr Bundestrainer der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft. Sein Nachfolger wird der Schweizer Jakob Kölliker werden. Dem sollte aber auch klar sein, dass er in sehr große Fußstapfen treten wird.

Denn Uwe Krupp war der erfolgreichste deutsche Nationaltrainer. Er hat die DEB-Auswahl zu dem gemacht, was sie jetzt ist. Ein Team, welches frisches und attraktives Offensiv-Eishockey spielt, dabei aber die Abwehrarbeit nicht vernachlässigt.
War in der Zeit unter Hans Zach oder Greg Poss noch das Toreschießen eine der großen Problemzonen, so zeigten sich die Deutschen in den letzten Jahren unter der Leitung von Uwe Krupp erstaunlich treffsicher. Sicher wurden auch Chancen vergeben, aber im Vergleich zur Vergangenheit war die Trefferquote klar angestiegen.

Was ich persönlich bei Uwe Krupp auch gut fand, er hatte dem Nachwuchs eine Chance gegeben. Zwar mussten dadurch Stars aus vergangenen Tagen ihren Platz in der Nationalmannschaft räumen, aber der Jugendstil von Uwe Krupp war der richtige Weg gewesen. Die Jugend gepaart mit ein paar Führungsspielern, die schon etwas länger den Bundesadler auf der Brust getragen haben - das hatte einfach gepasst.
Man kann jetzt nur hoffen, dass Jakob Kölliker diesen Weg auch weiterführen wird. Denn das der eingeschlagene Weg von Krupp Erfolg hatte, dürfte wohl jeder gemerkt haben.

Seit 15. Dezember 2005 war Uwe Krupp Bundestrainer der DEB-Auswahl gewesen. In seiner Zeit hatte Krupp jede Menge Erfolge feiern können.
2006 gelang ihm gleich der Aufstieg mit der DEB-Auswahl. Bei der WM 2007 sorgte seine Mannschaft dann für Furore, als sie Tschechien mit 2:0 besiegte. In der Zwischenrunde scheiterte man knapp und wurde somit im Jahr nach dem Wiederaufstieg beachtlicher Neunter.

Im vergangenen Jahr gelang Uwe Krupp mit der Nationalmannschaft aber der größte Erfolg überhaupt. Bei der Heim-WM wurde die DEB-Auswahl sensationeller Vierter. Ein Sieg im Weltrekord-Eröffnungsspiel gegen die USA, zwei tolle Spiele gegen Russland und ein sehr spannendes Viertelfinale gegen den Erzrivalen aus der Schweiz. Die DEB-Auswahl begeisterte die heimischen Fans bei der Heim-WM und machte so tolle Werbung für das deutsche Eishockey.

Auch bei der diesjährigen WM spielte die Mannschaft von Krupp wieder tolles Eishockey und belohnte sich mit dem ersten WM-Sieg gegen Russland überhaupt. Am Ende reichte es erneut zur Viertelfinalteilnahme, wo dann aber Endstation war.

Allerdings war Uwe Krupp, der zudem auch noch zweimal den Deutschland Cup mit der DEB-Auswahl gewann, nicht immer der Liebling der Fans. Anfangs hatten die Fans so ihre Probleme mit Krupp und dessen Vorgehensweise. Viele forderten schon den Rauswurf von Krupp. Höhepunkt war sicher die WM 2008 in Kanada gewesen, wo Krupp von den eigenen Fans übel beschimpft und zudem noch mit Bier überschüttet wurde.

Doch nun ist Uwe Krupp für viele deutsche Eishockey-Fans schon fast ein Held. Er hat es geschafft, dass es uns deutschen Fans wieder Spaß macht, Spiele der DEB-Auswahl zu sehen. Dazu trägt halt auch sein Spielstil bei, der lieber offensiv als defensiv spielen lässt.
Man kann Uwe Krupp nur für die geleistete Arbeit danken und ihm alles Gute für seinen Neuanfang in Köln wünschen.

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